Flugsicherung verspricht stabilen Sommerbetrieb
Die Deutsche Flugsicherung rechnet mit einem stabilen Sommerbetrieb im deutschen Luftraum. Grundlage sind personelle Aufstockung, neue Technologien und flexible Einsatzplanung. Sorge bereiten externe Faktoren wie Wetterextreme und militärischer Luftverkehr infolge geopolitischer Krisen.

DFS
Die Deutsche Flugsicherung, hier der Tower am Düsseldorfer Flughafen, sieht sich für den Sommer gut gerüstet
Die DFS Deutsche Flugsicherung blickt mit Zuversicht auf die Hauptreisezeit im Sommer 2025. Bereits im Herbst 2024 begann das Unternehmen nach eigenen Angaben mit umfassenden Vorbereitungen, um den zunehmenden Flugverkehr zuverlässig bewältigen zu können. Ein zentrales Element dabei sei die personelle Verstärkung: 130 neue Fluglotsinnen und -lotsen seien integriert, die Dienstplanung flexibilisiert und gezielt auf besonders belastete Luftraumsektoren ausgerichtet worden.
Deutlicher Anstieg im oberen Luftraum
Vor allem im oberen Luftraum über Süddeutschland hat der Verkehr nach Angaben der Flugsicherung zugenommen. Im April 2025 habe das Aufkommen dort 14 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen – und rund 40 Prozent über dem Niveau von 2019. Die DFS reagiere auf diese Verlagerungen mit operativer Flexibilität und gezieltem Personaleinsatz, erklärt Betriebs-Geschäftsführer Dirk Mahns: „Es ist nicht die eine große Maßnahme, sondern die Summe vieler kleiner Initiativen, die unsere Kapazität nachhaltig stärken.“
Externe Störungen bleiben Risikofaktor
Trotz positiver Prognose bleibe die Lage angespannt. Die Zahl extremer Wetterlagen wie Sommergewitter ist laut DFS 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 83 Prozent gestiegen. Noch schwerer wiegen nach Angaben der Flugsicherung geopolitische Krisen wie die Lage im Nahen Osten und der anhaltende Krieg in der Ukraine. Sie führten zu einem erhöhten militärischen Luftverkehr, der kurzfristige Umleitungen im zivilen Betrieb notwendig mache, heißt es.
Technologie und Personal im Fokus
Neben der Personalplanung setzt die DFS auf moderne Flugsicherungssysteme, die bereits messbare Kapazitätsgewinne gebracht hätten. Weitere technische und strukturelle Maßnahmen seien in Planung, darunter Luftraumoptimierungen. Diese sollen den Flugverkehr effizienter und robuster machen – insbesondere bei stark schwankender Auslastung.
Daneben investiert die DFS weiter in die Ausbildung: Aktuell befinden sich rund 360 Nachwuchskräfte in der Fluglotsenausbildung. Pro Jahr sollen 144 neue Lotsenstellen besetzt werden.
Christian Schmicke