Wo man in Texas Deutsch spricht
Europäische Einwanderer haben ihren Fußabdruck in Texas hinterlassen. Kulinarisch mit Wein, Wurst und Bier sowieso – aber auch einige Städte lohnen für eine Reise auf den Spuren der Deutschen und anderer Europäer.
Travel Texas
Städte wie Fredericksburg in Texas haben unverkennbar deutsche Wurzeln
Das jährliche Oktoberfest in Städten wie Fredericksburg oder New Braunfels ist ein deutlicher Hinweis auf die deutschen Wurzeln der Region. Nach den Mexikanern stellen die Emigranten aus Good old Germany die größte Einwanderergruppe. Als sie vermehrt in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Texas kamen, zogen viele von ihnen in die fruchtbaren Ebenen der zentralen Hill Country, um dort Siedlungen zu gründen, die auch heute dank der Umgebung und hölzernen Holzbauweise wie eine Kleinstadt im Schwarzwald wirken.
Deutsche Straßennamen und Bierhallen in Fredericksburg
Weitere Hinweise sind Straßennamen wie Hauptstraße, landestypische Saloons nennen sich Bierhalle oder Weingarten. Und tatsächlich wird in der Stadt, die ihren Namen zu Ehren des Prinzen Friedrich von Preußen trägt, auch hier und da noch Deutsch gesprochen. Zumindest die örtliche Variante Texasdeutsch.
Bei Festen in der Stadt – und vor allem Lebensmittel wie Wurst, Bier oder Wein liefern immer einen guten Grund für ein zünftiges Stadt- oder Erntefest – werden Maßkrüge gestemmt und im Sound von Polka-Bands Bretzel und Maultaschen verputzt.
Wer tiefer in die deutsche Vergangenheit der Stadt eintauchen möchte, besucht Museen wie das Pioneer Museum, das in zehn Gebäuden tausende von Artefakten aus den teutonischen Anfangstagen von Fredericksburg ausstellt.
Ein Volksfest für die Wurst in New Braunfels
Eine weitere bedeutende Stadt mit deutschen Wurzeln ist New Braunfels im Großraum San Antonio. Sie wurde noch ein Jahr vor Fredericksburg, im Jahr 1845, gegründet, und besitzt mit dem Stadtteil Gruene über einen „Historical District“, in dem Besucher durch eine Art süddeutsche Stadt flanieren. Größte Attraktion ist die Tanzhalle Gruene Hall, die laut Eigenwerbung älteste Tanzhalle von Texas, in der bereits Top Stars wie Willie Nelson oder ZZ Top auftraten.
Eine weitere Attraktion von New Braunfels ist das legendäre Wurstfest im November, dass durchaus mit dem Oktoberfest gleichzusetzen ist. Auch hier gibt es reichlich zu trinken, Live-Musik und natürlich ganz viel Wurst. Oder man kauft im größten Tante-Emma-Laden der Welt ein, dem
Buc-Ee´s.
Wer sich nicht nur auf deutschen Pfaden bewegen will, findet in Texas noch zahlreiche weitere Kommunen mit ethnischem Hintergrund. So sieht es in Castroville dank der französischen Gründerväter der Stadt aus wie im Elsass, Heimatvereine pflegen das europäische Erbe. Und das Stadtviertel China Town in Houston vereint sämtliche asiatischen Kulturen, weswegen es eigentlich Asia Town heißen müsste. Entlang der sechs Kilometer langen Bellaire Road finden Besucher einen panasiatischen Mix vor, wie es ich sonst kein zweites Mal gibt.
Sven Schneider
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