4. April 2022 | 07:00 Uhr
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Mailen

Die Schweiz – Ferienparadies im Herzen Europas

Für den raschen Überblick zur Schweiz klicken Reiselustige am besten auf MySwitzerland. In Endlosschleife laufen auf der Website filmische Animationen zu Dutzenden von Sehenswürdigkeiten zwischen Rheinfall, Genfer See, St. Moritz und Lago Maggiore. Kaum zu glauben, dass derart viele Attraktionen in dieses kleine Land im Herzen Europas passen.

Schweiz Jungfraumassiv Bernhardiner Foto Switzerland

Der Bernhardiner im Jungfraumassiv ist auch ein Symbol für die die Gastfreundschaft der Schweiz

Zwischen den Grenzen zu Deutschland im Norden und Italien im Süden liegen bloß 220 Kilometer Luftlinie, vom Übergang nach Frankreich im Westen bis zu den Nachbarn Österreich und Liechtenstein im Osten sind es 348 Kilometer. In der Fläche ist die gebirgige Schweiz gerade mal etwas größer als Baden-Württemberg, mit 8,6 Millionen liegt die Einwohnerzahl bei kaum mehr als einem Zehntel der Bundesrepublik.

Klein – aber oho. Wer hinfährt, kommt in ein Land mit 48 Viertausender-Gipfeln und vier Sprachregionen. Fast zwei Drittel der Schweizer bevorzugen Deutsch, ein gutes Fünftel Französisch, kaum ein Zehntel Italienisch und im Kanton Graubünden spricht eine kleine Minderheit Rätoromanisch. Der bunte Mix resultiert aus der bewegten Geschichte dieser sperrigen Hochgebirgsregion zwischen Mittelmeer und Atlantik.

Einst lebten hier Helvetier. Der Keltenstamm wurde 58 vor Christus von den Römern unterworfen, die ihr Reich stetig gen Norden ausdehnten und Handelswege durch die Alpen bauten. An die Ursprünge erinnert die offizielle Abkürzung der Schweiz: CH, was für das lateinische Confoederatio Helvetica steht – also die Schweizer Eidgenossenschaft, die amtliche Bezeichnung des Landes.

Von den Kelten blieb wenig, mit der Völkerwanderung kamen Alemannen und Burgunder, die später von den Franken unterworfen wurden. Nationalfeiertag ist der 1. August 1291. Dieses Datum trägt die historische Urkunde, die den ersten Schutzbund der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden besiegelte, der Legende nach mit dem Rütlischwur auf einer Wiese am Urner See.

Schon 1315 besiegten diese Eidgenossen erstmals die Habsburger Herrscher. Freiheitskämpfer Wilhelm Tell wurde in Sagen und später in Schillers Schauspiel mit dem Apfelschuss und Tyrannenmord zum Nationalhelden stilisiert, obwohl seine Existenz nicht nachgewiesen ist. Sicher ist, dass die Habsburger den Einfluss in der Region verloren. Die Eidgenossen dehnten ihren Machtbereich durch Kriege aus, 1513 schloss sich mit Appenzell der letzte Kanton dem alten Bündnis an.

Seit der Schlappe in der Schlacht um Mailand gegen die Franzosen vor gut 500 Jahren halten sich die Schweizer aus internationalen Konflikten heraus. Es gab zwar interne Religions- und Bürgerkriege und große Spannungen zwischen den Kantonen. Doch im Ersten und Zweiten Weltkrieg blieb das Land zumindest offiziell neutral und mit seinen historischen Städten von Tod und Zerstörung verschont.

Schweizer Präzision und Qualitätsarbeit wird in aller Welt gerühmt. Uhrenindustrie und Maschinenbauer begründeten diesen guten Ruf. Finanzgeschäfte und Vermögensverwaltung, Chemie- und Pharmakonzerne sowie der Tourismus machten den rohstoffarmen Alpenstaat zu einem der reichsten Länder der Erde, mit dem Franken als starker Währung – weshalb die Schweiz auch eines der teuersten Urlaubsländer ist.

Die Alpenrepublik ist seit 1848 ein parlamentarischer Bundesstaat. Es gibt starke konservative Kräfte, die 20 Kantone und sechs Halbkantone können vieles selbst entscheiden. Den EU-Beitritt haben die Bürger in Volksabstimmungen mehrfach verworfen. Die Schweizer bevorzugen ihren eigenen Weg.

Thomas und Pascal Wüpper

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