25. März 2023 | 15:19 Uhr
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Was sind die größten Beratungsfehler bei Saint Lucia?

Antje Rudhart (Foto) repräsentiert Saint Lucia auf dem deutschen Markt. Sie kennt die Insel nach Dutzenden Reisen sehr gut. Im Interview mit Redakteur Sven Schneider verrät sie, was Reisebüros für eine gute Beratung über die kleine Karibikinsel wissen sollten.

Rudhart Antje Travel Marketing Romberg Foto privat

Antje Rudhart rührt für Saint Lucia in Deutschland die Werbetrommel

Was ist der größte Denk- und Beratungsfehler von Reisebüros zu Saint Lucia? 

Vor allem Reisebüros, die die Karibik nicht so gut kennen, halten die Inseln oft für austauschbar – das ist aber falsch. Das Produkt der großen Karibikinseln unterscheidet sich teilweise stark von dem der kleineren – allein schon bei der Erreichbarkeit. Aber auch kulturelle Einflüsse, die Natur und die Atmosphäre machen den jeweiligen Charme der Inseln aus.

Welches sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten Verkaufsargumente zu Saint Lucia? 

Definitiv die Kombination von tollen karibischen Stränden, einer großartigen Natur und dem tropischen Regenwald. Dann noch die vielen Möglichkeiten für Aktivurlaub wie Wandern, Radeln oder Wassersport. Und die Insel hat den einzigen mit einem Auto befahrbaren aktiven Vulkan der Karibik. Das ist schon außergewöhnlich.

Wann ist die beste Reisezeit? 

Das ganze Jahr. Es gibt keine Reisezeit, in der man nicht nach Saint Lucia reisen und dort einen schönen Urlaub haben kann. Der geringste Niederschlag fällt in den Monaten November bis Mai. Aber auch in unserem Sommer lohnt es sich, denn dann ist auf Saint Lucia Nebensaison und es gelten günstigere Preise als im Winter.

Was ist mit der Hurrikan-Saison?

Die gibt es, aber Saint Lucia wurde in der Vergangenheit kaum davon betroffen. Die Insel liegt außerhalb der Hauptzugrichtung der Stürme. Aber bei Hurrikans ändert sich definitiv die Wetterlage, und auch die abgeschiedenen Inseln können tendenziell schlechtes und verregnetes Wetter bekommen.

Wie viel Zeit sollten Touristen für Saint Lucia einplanen? 

Drei Wochen ist ein guter Zeitraum. Die Insel ist nicht besonders groß, aber man braucht dennoch einige Zeit, um sie ausreichend zu erkunden. Vor allem unterscheidet sich der touristisch stärker erschlossene Norden stark vom Süden, wo es mehr unberührte Natur gibt. Wir empfehlen immer, den Aufenthalt zu splitten und beide Regionen in jeweils einer Woche ausgiebig kennenzulernen, dazu kommen dann natürlich die An- und Abreisetage.

Was muss man auf Saint Lucia unbedingt gesehen haben?

Selbstverständlich die Pitons, die beiden erkalteten Vulkankegel der Insel. Dann lohnt sich besonders Sulphur Springs in der Nähe der Pitons. Hier stehen die inaktiven Reste eines alten Vulkans, und man kann mit dem Auto direkt in die Caldera fahren und zu Schwefelquellen vorstoßen, das ist der einzige Drive-in-Vulkan der Karibik. Und natürlich die Unterwasserwelt: Der gesamte Südwesten der Insel steht seit den 90er Jahren unter Naturschutz, wodurch die unterseeische Flora und Fauna intakt ist und man beim Schnorcheln und Tauchen enorm viel sieht.

Saint Lucia wird viel von hochzeitswilligen Paaren und Honeymoonern besucht. Welche Tipps könnte man diesen Urlaubern mit auf den Weg geben?

Sie sollten wissen, dass eine auf der Insel geschlossene Hochzeit in Deutschland rechtlich gültig ist. Man bekommt vor Ort eine Postille, geht damit in Deutschland zum Standesamt und lässt die Hochzeit eintragen. Für die Hochzeit selbst und die Feierlichkeiten bietet fast jedes größere Hotel einen Wedding-Planner an und es macht Sinn, einen solchen auch in Anspruch zu nehmen. Die örtliche Bürokratie kann durchaus zickig sein und bei fehlenden Stempeln oder Beglaubigungen die Eheschließung verweigern – mit einem lokalen Hochzeitsplaner passiert das nicht.

Welche Zielgruppe kann man am ehesten von Saint Lucia begeistern? 
Naturliebhaber, die einen Strand mit einem aufregenden Naturerlebnis kombinieren wollen. Und Urlauber, die nicht so sehr auf uniforme große Hotels stehen, sondern Hotels mit einem außergewöhnlichen Twist – wovon es auf St. Lucia ganz viele gibt, die alle ihren eigenen Charme haben. Und definitiv Menschen mit einem Forscher- und Entdecker-Gen, die nicht nach einem austauschbaren Urlaub suchen, sondern diesen auch wirklich spüren wollen.

Für wen wäre Saint Lucia nichts?

Die Insel ist nur in einigen Hotels barrierefrei, für Menschen mit einer Behinderung ist die Infrastruktur nicht optimiert. Gäste, denen eine üppige Kultur wichtig ist, sind dort auch nicht ganz so gut aufgehoben, bis auf einige Relikte der britischen Kolonialzeit gibt es so etwas nicht. Auch Party-Freunde könnten abseits von Rodney Bay enttäuscht sein, da gibt es nicht allzu viele Möglichkeiten.

Wie sieht ihr persönlicher Tipp für die Insel aus?

Egal, wie toll das eigene Hotel ist: Man sollte unbedingt über die Insel fahren, kleine Fischerdörfer aufsuchen, in lokalen Restaurants essen, mit den Einheimischen reden und sich einfach treiben lassen. Viele machen das nicht, aber nur so lernt man die Insel wirklich und authentisch kennen.

Wo bekommen Reisebüros Hilfe und Unterstützung bei Fragen oder Problemen?

Auf jeden Fall über die E-Mail-Adresse info@saint-lucia.org. Darüber hinaus kann auch unsere Website helfen, wo viele Informationen zu finden sind, genauso wie über eine neue vierseitige Broschüre für Reisebüros. Dazu gibt es einen regelmäßigen Newsletter und eine geschlossene Facebook-Gruppe für Expedienten, in der man sich jederzeit mit uns und anderen Mitgliedern austauschen kann.

Mehr über die karibische Insel lesen Sie in der Themenwoche Saint Lucia auf Counter vor9. News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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