The Gulch, SoBro und die anderen Szeneviertel von Nashville
Auch wenn sich das touristische Leben meist in Nashvilles Zentrum abspielt, sind einige der angrenzenden Stadtviertel mehr als nur einen Besuch wert. Vor allem, wenn man das normale Leben der "Nashvillians" und ihre kreative Seite kennenlernen will.

NCVC
Die kreative und authentische Seite Nashvilles entdecken Besucher in den sogenannten Neighbourhoods
Downtown Nashville gilt als das Herz der Musikstadt und bietet eine Vielzahl von Attraktionen, die nicht nur Musikliebhaber, sondern auch Kulturinteressierte und Feinschmecker begeistern. Hier befindet sich mit dem Ryman Auditorium die "Mutterkirche der Country Music", in der von 1943 bis 1974 die Radiosendung Grand Ole Opry mit Live-Auftritten der größten Stars ausgestrahlt wurde. Noch tiefer in die Musikgeschichte tauchen Ausstellungsorte wie die Musicians Hall of Fame & Museum oder das National Museum of African American Music ein. Wer den Sound der Stadt live erleben will, schlendert über den Lower Broadway und verbringt anregende Stunden in Honky-Tonk-Bars wie Tootsie’s Orchid Lounge.
Opryland/Music Valley liegt etwa 18 Kilometer östlich von Downtown und beherbergt mit der Grand Ole Opry im Grand Ole Opry House die wichtigsten Konzertstätten für Countrymusik. Weitere Attraktionen sind der bei Familien beliebte Wasserpark Sound Waves at Gaylord Opryland Resort und das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds Nashville, in dem Countrystars zum Leben erweckt werden. Für einen erlebnisreichen Einkaufsbummel bietet sich Opry Mills an, eine Mall mit rund 200 Geschäften, Outlet-Stores, Restaurants und Unterhaltungsmöglichkeiten.
The Gulch, nach dem Zweiten Weltkrieg ein verlassenes Eisenbahngelände, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem schicken Viertel mit zahlreichen Bars, Restaurants wie dem Peg Leg Porker und Boutiquen entwickelt. Das Viertel ist ein Mekka für Künstler und ein beliebtes Fotomotiv mit zahlreichen Wandmalereien und Street Art.
Auch das Viertel 12 South ist ein beliebtes Ziel für Instagramer und lädt mit seinen zahlreichen Wandmalereien wie dem I believe in Nashville-Mural zu interessanten Spaziergängen ein. In den Straßen gibt es zahlreiche Boutiquen, Bars und Restaurants wie das neue und trendige Playdate, der schöne Sevier Park lädt zu einer Pause beim Stadtbummel ein.
Der Stadtteil East Nashville liegt östlich des Cumberland River und gilt als Hochburg der kreativen und alternativen Szene. Der Shelby Bottoms Greenway ist ein städtischer Naturpfad entlang des Flusses. Die Straßen sind gesäumt von historischen Häusern, Konzerthallen wie dem Riverside Revival, Bars und Clubs. Galerien, Plattenläden und viele Vintage-Shops befinden sich am zentralen Verkehrsknotenpunkt Five Points. Für gehobene Küche empfiehlt sich das Audrey, wo der ausgezeichnete Küchenchef Sean Brock sich von seiner Großmutter inspirieren lässt und Gerichte aus den Appalachen serviert.
Das SoBro-Viertel in der Nähe von Downtown ist eines der touristischen Highlights Nashvilles. Es gilt als Unterhaltungs- und Kulturzentrum mit zahlreichen Konzerthallen und Bars in einer Mischung aus alten Gebäuden und modernen Wolkenkratzern. Beliebte Attraktionen sind das Johnny Cash Museum und die Country Music Hall of Fame & Museum, im Walk of Fame Park sind berühmte Musiker und Persönlichkeiten auf Bodenplatten verewigt. Von hier starten Touren zum berühmten RCA Studio B, wo Elvis Presley, Dolly Parton, Roy Orbison und die Everly Brothers ihre Platten aufgenommen haben.
Wedgewood-Houston, südlich von Downtown, ist ein wachsender Stadtteil. Es besteht aus ehemaligen Lagerhallen, Ateliers, Galerien und neu errichteten Lofts und beherbergt Arbeits- und Ausstellungsräume für Künstler aller Art. Das Viertel ist eng mit der kreativen Underground-Szene verbunden und Touren wie die WeHo Art Crawls führen jeden ersten Samstag im Monat zu offenen Studios und Konzerthallen wie dem Geodis Park. Beliebt ist auch das Adventure Science Center, ein Wissenschaftsmuseum mit Planetarium.
Germantown schließlich ist Nashvilles ältester Stadtteil und wurde nach deutschen Siedlern des 19. Jahrhunderts benannt. Zahlreiche historische und denkmalgeschützte Gebäude laden zu einer Zeitreise ein. Für einen moderneren Touch wurde das Viertel in den letzten Jahrzehnten umfassend restauriert und gilt heute als begehrte Wohngegend. Germantown hat den Ruf als Nashvilles Gourmetviertel, in dem Restaurants wie Rolf and Daughters eine große Auswahl an Speisen anbieten: Von deutscher über asiatische bis hin zu Südstaatenküche ist alles dabei. Das Viertel mit seinen breiten Alleen lässt sich gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.
Sven Schneider
Mehr über die musikalische Hauptstadt des US-Bundesstaats Tennessee erfahren Sie mit unserer Themenwoche Nashville auf Counter vor9: die wichtigsten News, Hintergründe und Tipps für die Beratung im Reisebüro.