17. März 2022 | 07:00 Uhr
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"Kanada ist eine Nummer entspannter als die USA"

Worin liegen die Unterschiede zwischen einem Urlaub in Kanada und den USA? Diese Frage haben wir Reiseprofis den Veranstaltern gestellt, die für Nordamerika verantwortlich sind. Groß ist der Kontrast für die Kenner beider Länder nicht, doch bei der Natur und Weite hat Kanada meist die Nase vorn.

Kanada British Columbia Wanderer auf Felsen iStock edb3_16

In Kanadas schier unendlicher Weite sehen Reiseprofis einen Unterschied zu den USA

Frank Trautmann, Leiter Produktmanagement Kanada und USA der TUI: "Die Kanadier sind sehr freundlich, liberal und durch ihren internationalen Mix in der Bevölkerung ein sehr weltoffenes Volk." Die Vielfalt der indigenen Völker Kanadas vermittele Traditionen und die tiefe Verbundenheit zur Natur. Trautmann verweist zudem auf Nachhaltigkeit und Ökotourismus, die in Kanada stärker im Fokus stünden. Im Ahornland gebe es die größte Dichte nachhaltiger Hotels weltweit.

Florian Renner, Nordamerika-Chef bei FTI: "Kanada ist mit einer Bevölkerungsdichte von gut vier Einwohnern pro Quadratkilometer um ein Vielfaches dünner besiedelt als die Vereinigten Staaten. Reisende sind somit in kürzester Zeit inmitten nahezu unberührter Natur, oftmals bestehend aus grandiosen Berg- und Seenlandschaften, üppigen Wäldern und weiten Prärien. Außergewöhnliche Tier- und Natur-Erlebnisse von Bären- oder Walbeobachtungstouren bis hin zum Bestaunen der Nordlichter locken sowohl Ruhesuchende als auch Aktivurlauber an. Ein echtes Highlight sind zudem die authentischen Lodges, die teilweise nur mit dem Boot oder Wasserflugzeug erreichbar sind. Last but not least erwartet Besucher mit der französischen Kultur und Lebensart in der Provinz Québec ein ganz besonderes kulturelles Highlight, das einzigartig in Nordamerika ist."

Pia Hambrock, Head of Product & Operations CRD: "In Kanada steht die Natur noch mehr im Fokus, denn im zweitgrößten Land der Welt leben gerade einmal 38 Millionen Einwohner. So ist es selbstverständlich, dass man direkt an endlose Weiten und Kanadas grandiose Tierwelt denkt. Letztere ist besonders vielfältig neben Grizzlies, Walen und Weißkopfseeadlern überzeugt Kanada mit Eisbären, Spiritbears (Kermodebären) und Belugawalen. Es geht weiter mit Superlativen: größte Gezeitenwechsel und längste Eisbergstraße der Welt (Iceberg-Alley), einzige Straße zum Nordpolarmeer, größter Produzent von Ahornsirup, sympathischste Polizisten (Mounties) die Liste an einzigartigen Erfahrungen ist schier endlos. Hinzu kommt, dass Kanada als Vorreiter kultureller Vielfalt gilt – hier leben die Nationen nicht neben, sondern miteinander und auch die indigene Kultur wird allseits geschätzt und aufgegriffen! Eben diese Gastfreundschaft spürt man auch als Tourist. Kanada punktet aktuell zudem mit dem für Deutsche gutstehenden Wechselkurs und gilt als eines der sichersten Reiseländer weltweit."

Tilo Krause-Dünow, Geschäftsführer von Canusa: "Ein Kunde, der eine Reise nach Kanada plant, hat sehr viel mehr die Idee einer Abenteuer-Reise oder von soft Adventure, als ein Kunde, der in die USA reist. Das Image ist sehr natur-orientiert und Aktivitäten, wie Bären oder Walbeobachtungen gehören in die meisten Rundreisen durch Kanada im Osten, wie im Westen. Die Nationalparks sind weniger kommerzialisiert und geregelt, als in anderen Gebieten Nordamerikas. Nirgends erlebt man eine größere zusammenhängende Kette von unfassbarer Bergwelt, die von unendlichen Wäldern umgeben ist, als in Alberta. Wanderungen, Kanufahrten und damit Natur-Entdeckungen haben etwas Einzigartiges und Abenteuerliches. In Kanada kann man diese individualistischen Ausflüge und Programme auf eigene Faust unternehmen und organisieren. Viele Städte in Kanada sind von einer großartigen Natur umgeben und man kann ein tolles Städteprogramm super mit Natur-Erlebnissen kombinieren. Vancouver und Walbeobachtungen, Toronto und Niagara oder Toronto Island mit dem Rad, Ottawa und eine Raft Tour auf dem Ottawa River."

Philipp Detmer, Director Nordamerika DER Touristik: "Kanada ist gefühlt bei vielem eine Nummer entspannter, was schon bei der Einreise anfängt." Am Ende ist es für Detmer die Weite der Natur, die den Unterschied zwischen Kanada und den USA ausmacht. Die sei in Kanada noch intensiver und direkter zu spüren. "Es ist in Kanada einfacher, sich nicht durch 'the next bigger and better' ablenken zu lassen und ganz bewusst den Moment zu genießen."

Annica Grosche, Senior Product Manager von America Unlimited: "Kanada und die USA sind beide unglaublich vielfältige Reiseziele und bieten mit spannenden Städten, abwechslungsreichen Landschaften und Natur Urlaubserlebnisse für jeden Geschmack." Während die USA noch weitere Schwerpunkte wie Strandurlaub in Florida und Kalifornien oder Themenparks anzubieten habe, lege Kanada einen stärkeren Fokus auf Natur, Kultur und First Nations.

Arlett Walleck, Senior Produktmanagerin Nordamerika bei Tourlane: "Wir beobachten, dass Kunden, speziell in den Rocky Mountains oder im Westen Kanadas, mehr Programme vorab buchen. Der Drang nach Outdoor-Aktivitäten scheint in Kanada größer zu sein als in den USA." Auch im Indian Summer ziehe es Tourlane-Kunden eher nach Kanada. "Auch beim Thema Wildlife-Watching hat Kanada die Nase vorn."

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