29. November 2021 | 07:00 Uhr
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Veranstalter mit sprunghaftem Anstieg der Kanada-Buchungen

Es läuft wieder: Schon bevor Kanada im September die Grenzen wieder für internationale Besucher geöffnet hat, zogen die Buchungen bei einigen Reiseveranstaltern wieder an, danach ging es steil aufwärts. Einige Anbieter sind zuversichtlich 2022 das Vor-Corona-Niveau zu erreichen und klagen über knappe Wohnmobile. Ein Stimmungsbild.

Kanada Alberta Camper Foto iStock Cavan Images

Wer im nächsten Jahr mit einem Wohnmobil Kanada erkunden will, sollte sich wegen der hohen Nachfrage mit der Buchung beeilen

FTI: "Da die Öffnung der Grenzen für geimpfte Reisende mit dem 7. September kurz vor Ende der Saison erfolgte, konzentrieren sich die Buchungen hauptsächlich auf den Sommer 2022." Nordamerika-Chef Florian Renner macht dafür aber eine konstant starke Nachfrage aus. FTI liege "auf Kurs, das Vor-Corona-Niveau aus dem Sommer 2019 erreichen zu können". Besonders großes Interesse sieht Renner für die Provinz British Columbia mit Vancouver und Vancouver Island sowie die Provinz Alberta mit Banff und Jasper. "Die Tour Glanzlichter im westlichen Kanada ist unser Top-Seller bei den Mietwagenrundreisen und Rund um die Rockies & die Inside Passage unsere beliebteste Bustour." Beide Pakete beinhalten eine Fährüberfahrt durch die Inside-Passage, die oft schon früh ausgebucht ist. "Interessierte sollten bei ihrer Entscheidung deshalb schnell sein."

CRD Touristik: "Wie wir, haben die Kunden sehr lange auf die erlösende Nachricht gewartet und sehr positiv reagiert", berichtet Pia Hambrock, Head of Product & Operations. "Viele haben ihre seit Monaten geplante Reise dann final gebucht oder bereits kurzfristig durchgeführt. Seit September hatten wir schon viele Abreisen – das Feedback war durchweg positiv, vor Ort konnten die Kunden ihre Reisen in vollen Zügen genießen." Wohnmobil- und individuelle Mietwagenreisen seien am meisten nachgefragt. Eine frühzeitige Buchung lohne sich, denn wegen geringerer Verfügbarkeiten komme es bereits jetzt zu Engpässen bei Campern und Mietwagen sowie zu starken Preisanstiegen.

America Unlimited: Schon im Juli, als sich die Öffnung Kanadas angedeutet habe, sei die Nachfrage "sprunghaft angestiegen", meint Annica Grosche, Senior Product Manager. Für 2022 habe America Unlimited mittlerweile fast wieder das Niveau von 2019/20 vor Corona erreicht. Die Klassiker Westkanada, dort vor allem Hotelreisen und Camper, und Ostkanada im Indian Summer würden gebucht. "Spürbar vermehrtes Interesse gibt es auch für sogenannte Bucket-List-Trips wie Erlebnisreisen und Wilderness Lodges in British Columbia und Manitoba."

SK Touristik: "Die Nachfrage war schon vor Öffnung der Grenze nicht klein", sagt Geschäftsführer Rainer Schoof, " und natürlich hat sie sich seit der Öffnung noch einmal substanziell weiterentwickelt". Es gebe einen großen Nachholbedarf für die Klassiker wie die Nationalparks Banff und Jasper, aber auch Interesse für Neuland und Reisen "Off the beaten track". was Schoof besonders erfreulich findet. "Auch klassische Wildnisregionen wie der Yukon, die North West Territories oder auch Neufundland und Nord-Ontario scheinen ihren Marsch hinein ins Bewusstsein der Kanada-Reisenden fortzusetzen." Für den Sommer sieht Schoof Kapazitätsprobleme, vor allem bei Wohnmobilen. "Flotten sind kleiner geworden, da nahezu alles im Inlandsmarkt verkauft werden konnte – und man, genau wie bei uns, nur schwer Neufahrzeuge zum Wiederaufstocken der Flotten bekommt." Hinzu kämen die Umbucher, die ihre Reise während der Grenzschließung nicht machen konnten und sie in den Reisesommer 2022 verschoben hätten. Schoof setzt nächstes Jahr auf Nachhaltigkeit. "Jede Reise mit SK, egal ob mit oder ohne Flug, wird 2022 CO2-neutral sein. Dies erreichen wir durch Kauf und Schutz von Regenwald an der kanadischen Pazifikküste." 

DER Touristik: "Wir haben eine stetig steigende Nachfrage, die jedoch noch nicht das Niveau der traditionellen Hauptbuchungsphase erreicht hat", sagt Philipp Detmer, Director Nordamerika. "Wir sehen die größte Nachfrage für den Sommer in den beiden Hauptregionen rund um Vancouver als Hub für Rundreisen und Camper und im Osten mit Toronto."
Neue Reisetrends, die sich von vor der Pandemie unterscheiden, kann Detmer nicht erkennen.

Canusa: "Es ging bei uns sofort mit starker Nachfrage nach Reiseplanungen los", erzählt Produktmanagerin Sarina Keil. "Wir haben nach der Ankündigung so viele Anfragen gezählt, wie normalerweise vorher in einem ganzen Monat." Das habe sich in den Wochen danach entsprechend fortgesetzt. "Wir erwarten in 2022 zwischen 75 und 80 Prozent der Buchungen von 2019 und 2023 wieder das Niveau vor der Pandemie." Derzeit erkenne Canusa einen starken Trend zu höherpreisigen und qualitativ hochwertigeren Reisen. Auch die Sicherheit spiele bei einer Buchung eine große Rolle. Bei Regionen und Produkten gebe es kaum Veränderungen. "Der Westen inklusive des Yukon, aber auch Atlantik-Kanada laufen wieder stark an. Das Wohnmobil-Geschäft steht derzeit stark im Fokus, weil wir befürchten, dass es zu späteren Zeiten Kapazitätsprobleme wegen Lieferengpässen geben kann."

Tourlane: "Kanada war bereits vor der Grenzöffnung stark nachgefragt für 2022", berichtet Arlett Walleck, Senior Product Managerin North America & Iceland. "Da wir unseren Kunden die Möglichkeit geboten haben, ihre für das nächste Jahr gebuchte Reise ohne Angabe von Gründen bis 30 Tage vor Abreise kostenfrei umzubuchen oder zu stornieren, haben unsere Gäste bereits vor Grenzöffnungstermin bei uns gebucht und sich dadurch, zum Glück, Kapazitäten sichern können." Wie auch vor der Pandemie seien die beiden Provinzen British Columbia und Alberta sowie der Yukon die gefragtesten Regionen bei Tourlane. "Besonderer Beliebtheit erfreuen sich vor allem die Bearviewing Packages abgelegener Lodges. Allerdings müssen wir hier schon sehr oft die Vorfreude der Kunden dämpfen, denn für 2022 übersteigt die Nachfrage schon das Angebot und viele Kunden haben deshalb schon für 2023 bei uns fest gebucht." Die Nachfrage nach Camper-Trips habe extrem zugenommen. "Auch hier, vor allem in der Hochsaison, sind wir mit dem Problem konfrontiert, dass viele Camper-Typen bereits ausgebucht sind."

TUI: "Wir sehen eine positive Entwicklung der Nachfrage für Kanada seit der Grenzeröffnung, vor allem für den Sommer 2022", heißt es von Caroline Behrends, Senior Product Manager Canada & USA. "Die Deutschen wollen wieder reisen und vor allem Nordamerika hat sehr viele Fans, die nur darauf warten, endlich wieder in die USA und nach Kanada fliegen zu können." Neben den beliebten Provinzen British Columbia, Alberta, Ontario und Québec verzeichne TUI eine gute Nachfrage für Atlantik-Kanada und den Yukon. 

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