6. Juli 2019 | 07:00 Uhr
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Wohnmobilanbieter als Kanada-Vermarkter

Canadream baut auf der Website und als App eine Angebotsplattform auf, über die Kunden Angebote kleinerer Spezialisten zu Sonderkonditionen buchen können. Mittelfristig soll das Tool auch Vertriebspartnern zur Verfügung gestellt werden.

Gretzmacher Klaus

Klaus Gretzmacher ist Vice President von Canadream

"Wenn Du bei uns in die Vermietungsstation kommst, siehst Du kein einziges Foto von einem Wohnmobil", sagt Klaus Gretzmacher, der als Vizechef des Wohnmobilanbieters für strategische Themen zuständig ist. "Wir vermieten nicht einfach Wohnmobile, wir vermarkten Kanada." Der gebürtige Gummersbacher und frühere Skirennläufer kennt das Riesenland wie seine Westentasche. 1978 zog es ihn mit seiner heutigen Frau Britta dorthin und er blieb. Er betrieb eine Lodge am Yukon und flog Gäste persönlich dorthin, organisierte Abenteuertouren, arbeitete als Tierfilmer und als Marketingdirektor der beiden Skiresorts Silver Star und Big White. Kein Wunder also, dass er sich bei Canadream, seit 2017 eine Tochter des australischen Vermieters Apollo, nicht auf Mobilehomes beschränken will.

Gretzmacher baut derzeit mit dem Canadream Club eine Plattform auf, mit der er kleinen touristischen Anbietern im Land eine vermarktungsplattform bieten will. Vom Touren- und Ausflugsanbieter über Stadtrundfahrten, Hotels  und Campingplätze bis hin zu Ausflugsschiffen ist vieles dabei. Wer einen Camper über sein Unternehmen gebucht hat, erhält für deren Dienste einen Rabatt. Doch dabei soll es nicht bleiben. Neben dem weiteren Ausbau des Angebots plant Gretzmacher eine Öffnung des Portals auch für Reisende, die gar kein Wohnmobil bei ihm buchen. Und auch eine Anbindung an Reisebüros kann er sich vorstellen, doch dafür müssten Angebot und Technik noch perfektioniert werden.

Gretzmachers Idee passte zunächst nicht jedem der zahlreichen Veranstalterpartner, mit denen Canadream auch im deutschen Markt arbeitet. "Am Anfang waren manche besorgt, dass wir als Konkurrenz auftreten." Doch in der Regel seien die Partner, mit denen er zusammenarbeite, so klein, dass sich das Geschäft für die Veranstalter nicht lohnen würde. "Mittlerweile hat sich die Unruhe gelegt", versichert der Marketingprofi.

Christian Schmicke

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