9. März 2020 | 07:00 Uhr
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Die Big Four von Jersey

Gemeint ist kein Großwild, vielmehr geht es um Köstlichkeiten, die die Kanalinsel berühmt machen. Touristen sollten sie unbedingt probieren: Jersey Royal-Kartoffeln, Hummer, Austern und Produkte aus der Milch von Jersey-Kühen. Ein Überblick.

Großbritannien Jersey Austern Foto Visit Jersey.jpg

Die nussigen Royal-Kartoffeln sind laut Inselgeschichte durch Zufall im Jahr 1880 entstanden. Damals zerteilte der Bauer Hugh de la Haye zwei große Kartoffeln und pflanzte die Stücke mit Trieben einzeln. Aus einem entstand eine kleine nierenförmige Kartoffel mit feiner Schale, die bei der Bevölkerung gut ankam. Die Royal-Kartoffel war geboren.

Sie sind heute mit 70 Prozent das Hauptexportgut der Insel. Auch wenn die Kanalinseln nicht zur EU gehören, so haben sie doch für ihre Royal-Kartoffel eine geschützte Ursprungsbezeichnung durchgesetzt. Nur Kartoffeln aus Jersey dürfen auch Jersey Royal-Kartoffeln genannt werden. Ihren köstlichen Geschmack verdankt die Frühkartoffelsorte dem mineralreichen Boden auf Jersey und den traditionellen Anbaumethoden. So werden sie noch heute mit Seetang gedüngt.

Meeresfrüchte und Fisch sind auf Jersey ein Muss! Vor allem, wenn sie mit Royal-Kartoffeln serviert werden. In den Gewässern gibt es Fische und Meeresfrüchte in Hülle und Fülle. Das saubere, seichte Wasser, der starke Sonnenschein und ein großer Tidenhub bieten ideale Bedingungen. 

Gerade Hummer finden im felsigen Meeresgrund gute Bedingungen. Dort können sie sich gut verstecken und finden genügend Nahrung. Hinzu kommt, dass in den Gewässern zwischen den Kanalinseln und der normannischen Küste eine verantwortungsvolle Fischereiwirtschaft betrieben wird. Seit 2011 erhalten die dort gefangenen Hummer das renommierte Logo des Marine Stewardship Council. Damit haben Verbraucher die Garantie, dass die Hummer aus nachhaltiger und schonender Fischerei stammen.

Am besten schmecken fangfrische Hummer an der St. Brelade’s Bay auf der Strandterrasse der Oyster Box oder im Tides, im Somerville Hotel in St Aubin. Das Sumas Restaurant in Gorey ist ebenfalls zu empfehlen.

Die Austern von Jersey werden ebenfalls nachhaltig bewirtschaftet und erhalten ebenfalls das Logo des Aquaculture Stewardship Council. Sie haben einen herrlich frischen, leicht süßen Geschmack, das ist dem nährstoffreichen Wasser, das sich durch die enormen Gezeitenunterschiede ständig austauscht, geschuldet. Sie werden wie schon seit Jahrhunderten an der königlichen Bucht von Grouville gezüchtet.

Hervorragende Austern und auch Hummer gibt es beim etwas abseits gelegenen Familienbetrieb Faulkner Fisheries in St. Ouen. Dort hat die Familie am Strand in und neben einem deutschen Bunker aus dem 2. Weltkrieg The Vivier eingerichtet, ein rustikales Fischrestaurant, das zu empfehlen ist.

Fehlen noch die Milchprodukte von Jersey. Grundlage ist die cremige Milch der Jersey-Kühe mit hohem Fettanteil. Sie wird zu Eiscreme, Käse, Joghurt und Butter verarbeitet, die ihresgleichen suchen. Ideale Zutaten für den Cream Tea am Nachmittag, den sich keine Inselbesucher entgehen lassen sollte. Die vanillegelbe Cream im Assamtee, dazu fluffige Scones mit der ungewöhnlich gelben und sehr feinen Jersey-Butter bestrichen und darauf ein wenig Erdbeerkonfitüre. Herausragende Locations um den Cream Tea very british zu zelebrieren sind The Atlantic Hotel, The Grand und The Somerville Hotel.

Mehr über die idyllische Kanalinsel erfahrt ihr mit der Themenwoche Jersey auf Counter vor9: News, Hintergrund und praktische Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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