Kanadas Ostküste ist reich gesegnet mit Welterbestätten
Eintauchen in vergangene Zeiten: An der kanadischen Ostküste gibt es zahlreiche Unesco-Welterbestätten. Urlauber tauchen in die Lebenswelt der Wikinger ein, spüren europäischen Siedlern nach und bewundern ein 485 Millionen Jahre altes Naturschauspiel. Ein Überblick:
Gros Morne Nationalpark: 485 Millionen Jahre hat Mutter Natur gebraucht, um die schroffe Fjordlandschaft an der Westküste Neufundlands zu erschaffen. Heute bietet der Park ein seltenes Beispiel für den Prozess der Kontinentalverschiebung, bei dem in der Hochebene tiefe Ozeankruste und das rostfarbene Gestein des Erdmantels freiliegen. Damit bietet der Park Raum für erstaunliche Wanderungen und entspannende Touren zu geologischen Wundern. Zudem treiben vor der Küste Eisberge Richtung Süden vorbei.
L'Anse aux Meadows National Historic Site: Die Wikingersiedlung an der Spitze von Neufundland auf der Great Northern Peninsula, war die erste Unesco-Welterbestätte in Kanada. Der Ort ist ein echter Beweis dafür, dass die europäischen Abenteurer die neue Welt schon vor über 1.000 Jahren erreicht haben – lange vor Kolumbus. Die ausgegrabenen Überreste von Gebäuden mit Holzrahmen und Torfböden ähneln denen, die im nordischen Grönland und Island gefunden wurden. Es ist die einzige authentifizierte Stätte ihrer Art in ganz Nordamerika. Besucher reisen an diesem Ort in die Lebenswelt der Wikinger.
Red Bay National Historic Site: Die Red Bay in Labrador wurde im 16. Jahrhundert von baskischen Seefahrern gegründet und ist heute eine archäologische Stätte. Sie präsentiert das früheste, vollständig und am besten erhaltene Zeugnis der europäischen Walfangtradition. Damals galt der Ort als ein wichtiger Produzent von Walöl, heute ist er direkt am Labrador Coastal Drive gelegen und beherbergt neben einem alten Boot, Walknochen und einer restaurierte Chalupa – ein traditionelles kleines Bauernhaus – auch ein Informationszentrum in Strandnähe.
Mistaken Point Ecological Reserve: An der südöstlichen Spitze der Avalon-Halbinsel auf Neufundland liegt dieser schmale, 17 Kilometer lange Streifen zerklüfteter Küstenklippen, die aus der Ediacaran-Periode (vor 580 bis 560 Millionen Jahren) stammen. Diese Fossilien stellen die älteste bekannte Ansammlung von großen, vielzelligen Fossilien dar und veranschaulichen den Beginn des Lebens auf der Erde: das Auftreten großer, biologisch komplexer Organismen. Die Felsen, die von Besuchern auch erklommen werden können, stellten seinerzeit den tiefen Meeresboden dar.
Joggins Fossil Cliffs: Die Klippen in der Bay of Fundy beherbergen unzählige versteinerte Pflanzen und Tiere. Das fast 15 Kilometer lange und rund 30 Meter hohe Weltnaturerbe-Kliff erstreckt sich an der Südostküste der Chignecto und Cumberland Bay in Nova Scotia. Bei den Joggins Fossil Cliffs erreicht der Tidenhub mehr als 15 Meter. In dem Örtchen Joggins gibt es ein Informationszentrum, das auch Führungen zum Strand anbietet.
Lunenburg: Die knallbunten Häuser der kleinen Hafenstadt in Nova Scotia leuchten schon von weitem. Lunenburg ist die älteste deutsche Siedlung in Kanada und stammt aus dem Jahr 1453. Der Ort hat eine lange Tradition im Schiffsbau, hier wurde auch die Bounty für den bekannten Kinohit gebaut. Holzschiffe und Holzhäuser wie das Lunenburger Opera House haben dem Ort den Weltkulturerbestatus gebracht. Ein Museum am Hafen gibt Einblick in die Baukunst und Geschichte der Stadt.
Annapolis Royal: Die malerische Stadt Annapolis Royal in Nova Scotia, die den Annapolis River überblickt, wurde 1605 gegründet und ist damit die älteste Siedlung europäischen Ursprungs in Kanada. Annapolis Royal hat mehr als 150 historische Gebäude, darunter das älteste Holzhaus in Kanada. Besonders lohnt ein Besuch in der Festung Fort Anne mit ihrem beeindruckenden historischen Wandteppich, der 400 Jahre der Geschichte darstellt. Wer sich für Geschichte interessiert, sollte außerdem einen Abstecher in die Themengärten und Ausstellungen der Annapolis Royal Historic Gardens machen.
Fortress Louisbourg National Historic Site: In Louisbourg auf Cape Breton Island in Nova Scotia finden Touristen die größte historische Rekonstruktion einer französischen Festungsstadt in Nordamerika. Besucher mischen sich hier unter Soldaten, Fischer, Kaufleute, Diener, Damen und Herren, die in dieser einzigartigen Siedlung aus dem Jahr 1700 ihren täglichen Geschäften nachgehen. Hier können Besucher außerdem traditionelle hausgemachte Kost in historischen Restaurants genießen.
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