23. November 2020 | 07:00 Uhr
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Tallinn – hipp und hübsch

Estlands Hauptstadt hat viele Gesichter. Zwei davon fallen besonders auf: die mittelalterliche Altstadt, von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt, und das Szeneviertel Kalamaja mit seinen Kneipen, Kunst und moderner Kultur. Zusammen ergibt das einen aufregenden Mix aus Historie und Moderne.

Estland Tallinn Foto iStock Scanrail

Tallinn ist alt, sehr alt. Die Anfänge reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1230 hieß die Stadt allerdings Reval, erst 1918 erhielt sie ihren heutigen Namen. Mit ihren gotischen Turmspitzen, restaurierten Kaufmannshäusern, Wehrtürmen, Speichern, Klöstern und den gepflasterten Gassen gilt die Altstadt Tallinns als die am besten erhaltene mittelalterliche Stadt Nordeuropas. So wundert es nicht, dass die Unesco sie zum Weltkulturerbe ernannte.

Reise ins Mittelalter

Spezielle Touren versetzen Besucher zurück ins Mittelalter, erkunden Bastionsgänge oder gehen Gespenstergeschichten nach. Der historische Kern lässt sich aber auch gut auf eigene Faust erkunden. Als Startpunkt bietet sich der Domberg an. Das Schloss dort ist heute Sitz des estnischen Parlaments. Am Rand des Schlosses steht der 46 Meter hohe Turm „Langer Hermann“. Von hier oben genießt man ein eindrucksvolles Panorama, vor einem liegt die Altstadt, dahinter das Meer.

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Das historische Zentrum erkunden Besucher am besten entlang der Stadtmauer. In der pittoresken Katharinenpassage und im Meisterhof produzieren und verkaufen Künstler ihre Werke: Glaswaren, Hüte, Schmuck und vieles mehr sind in kleinen Werkstätten zu finden und dabei kann man den Kleinkünstlern beim Glasblasen, Weben oder Töpfern über die Schulter schauen.

Kontrast zur jungen Kreativszene

Das andere Gesicht von Tallinn ist jung, kreativ und hipp, zum Beispiel im Stadtteil Kalamaja. Früher Arbeiterviertel und Industriestandort, hat sich Kalamaja in den vergangenen Jahren zum angesagtesten Viertel Tallinns entwickelt. Hier lebt und arbeitet die junge Kreativszene inmitten imposanter alter Industrie- und Holzarchitektur.

Cafés, Bars und Galerien haben dem Stadtteil neues Leben eingehaucht. In Kalamaja lernen Besucher das junge, moderne Estland kennen. In dem Hipsterviertel zwischen Küste und Altstadt kann man hervorragend essen und einkaufen. Etwa im Markt am Baltischen Bahnhof, einem dreistöckigen Einkaufszentrum mit über 300 Händlern, wo es von Öko-Kosmetik über frische regionale Lebensmittel bis zu estnischem Design alles gibt.

Street Art an den Wänden alter Fabrikhallen

Der Kontrast zwischen dem mittelalterlichen Zentrum und dem Szeneviertel Kalamaja könnte kaum größer sein. Hier jahrhundertealte Geschichte, dort angesagte Street Art mit überlebensgroßen Graffitis an den Wänden der alten Fabrikgebäude. Auch dafür gibt es spezielle Touren. Ebenfalls in Kalamaja, direkt an der Küste, liegt das größte maritime Museum des Landes „Lennusadam“ und die Seefestung Patarei. Sie erzählt die dunkle Geschichte der sowjetischen Besatzungszeit.

Direkt am Wasser liegt auch das Küstenquartier Noblessner, in dem früher U-Boote für Russland gebaut wurden. Mittlerweile haben sich dort viele Restaurants und Bars angesiedelt. Eine Entdeckungsfabrik mit Wundermaschinen, die an Jules Verne erinnert, schmückt das Viertel ebenso wie das Kunstzentrum Kai.

Tallinn ist trotz seiner 430.000 Einwohner kompakt und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Alternativ bringen Busse und Straßenbahnen Besucher in kurzer Zeit überall hin. Auch zur Küste. Tallinn liegt schließlich direkt am Meer und lockt gerade im Sommer die Menschen an die Sandstrände und die Promenaden am Wasser.

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