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6. Oktober 2021 | 07:00 Uhr
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Was Reiseprofis beim Verkauf von Bahnreisen beachten sollten

Für den Vertrieb von Bahn-Erlebnisreisen; zumal, wenn sie in fernen Teilen der Welt stattfinden, ist profundes Wissen erforderlich. Spezialisten geben Tipps, worauf Kunden bei der Beratung am Counter Wert legen.

Zarengold-Passagier beim Fotografieren

Wer lange Zugreisen, wie hier im Sonderzug Zarengold, unternimmt will über die Route gut informiert sein

Bahnreise ist nicht gleich Bahnreise. Das Spektrum reicht vom Kurztrip bis zur Durchquerung eines Kontinents, vom Linienzug bis zum Palast auf Schienen. Entsprechend heterogen ist auch der Informationsbedarf der Kundschaft. Er richte sich immer auch nach der gewählten Zugart, weiß Ameropa-Managerin Rebekka Westphal. Themen wie eine mögliche Kleiderordnung spielten zum Beispiel in einigen Luxuszügen eine wichtige Rolle. Nur wer angemessen gekleidet sei, könne das Erlebnis vollends genießen.

Auf unterschiedliche Ernährungsformen und diätische Anforderungen stelle man sich an Bord ein, wenn dies vorab mitgeteilt worden sei, so Westphal weiter. Aber auch Erläuterungen zu Bordsprache, Zahlungsmöglichkeiten an Bord oder Trinkgelder seien für die Beratung wichtig. Auf weitere praktische Aspekte beziehen sich die Tipps von DER-Touristik-Europadirektor Dino Steinkamp. Operative Informationen müssten klar kommuniziert werden, sagt er – auch bei scheinbar banalen Themen. Zum Beispiel: "Wo wird das Ticket abgeholt oder hinterlegt, gibt es eine Zugbindung, wo deponiere ich das Gepäck und wie komme ich vom Bahnhof zum Hotel?"

Klare Infos und gute Reiseunterlagen

Das Thema Gepäck hält auch Ameropa-Managerin Westphal für wichtig. Der Platz an Bord sei eben begrenzt, das Gepäckstück sollte nicht zu groß gewählt werden, rät sie. Bei ausgiebigen Rundreisen biete sich ein zweites kleines Gepäckstück an, damit das große Gepäck auch bei Zwischenübernachtungen in Hotels an Bord bleiben könne.

Zielgebietskenntnisse und eine gute Übersicht über die aktuellen Angebote im jeweiligen Zielgebiet seien für die Beratung bei Bahnreisen Kernthemen, meint auch Bahn-Vertriebsprofi Marina Barleben. Wichtig sei auch die Übermittlung ausführlicher Reiseverläufe, die keine Fragen offen ließen. Landkarten zum Reiseverlauf stünden bei der im Durchschnitt rund 60-jährigen Klientel, der sie Bahnreisen verkauft, ebenfalls durchaus hoch im Kurs. "Ausschreibungen in Papierform sind noch immer gefragt", sagt sie.

Aktuell kämen natürlich die Hygienemaßnahmen hinzu, weiß Westphal. Alle Anbieter von Zugreisen hätten entsprechende Konzepte für ihre Züge ausgearbeitet und passten diese immer wieder an. "Gerade bei hochpreisigen Reisen sollten man auch über eine angemessene Reiseversicherung sprechen“, so die Expertin.

Eigens komponierte Routen

Einen grundsätzlicheren Tipps hat Felix Willeke, Geschäftsführer von Bahnreisespezialist Lernidee Erlebnisreisen, parat. Er rät Reiseprofis dazu, ihre Kunden genau über die Unterschiede zwischen Linienzugreisen und Sonderzügen zu informieren. Letztere seien natürlich teurer, sagt er. Aber vor allem habe sein Veranstalter die Routen bei den Sonderzügen eigens komponiert: "Wir halten nicht da, wo die meisten Reisenden aussteigen, sondern dort, wo es für die Gäste am Interessantesten ist", gibt er zu bedenken.

Mehr über touristische Züge erfahren Sie mit unserer Themenwoche Bahnerlebnis auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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