1. März 2021 | 07:10 Uhr
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Unesco-Welterbe: Von Blackfoot-Zeichnungen und Dinosauriern

Die spektakulären Landschaften in Alberta faszinieren nicht nur Besucher, sondern auch die Unesco. Gleich sechs Orte in der Provinz stehen auf der Liste der schützenswerten Welterbestätten. Der Writing-on-Stone Provincial Park gehört erst seit zwei Jahren dazu.

Kanada Alberta Writing-on-Stone Provincial Park Foto Michael Matt

Der Writing-on-Stone Provincial Park ist das jüngste Unesco-Welterbe in Alberta

Von oben sieht der Writing-on-Stone Provincial Park aus wie ein großer Irrgarten. Doch die Formation der pilzförmigen Sandsteinfelsen sind eigentlich gar nicht die Hauptattraktion, auch wenn sie unzählige Fotos schmücken. Tatsächlich geht es hier um die größte Ansammlung an vorgeschichtlichen Felszeichnungen in den Great Plains, die von der Unesco zum Welterbe erkoren wurden.

Auf turmhohen Felsen haben die Blackfoot ihre Geschichte in Stein geritzt und verewigt. Tausende sogenannter Petroglyphe (Felsbilder) und Piktogramme zieren den Park. Experten schätzen, dass einige Werke über 2.000 Jahre alt sind. Auf geführten Touren bekommen Besucher einen Einblick in die prähistorische Felskunst der First Nations.

Der Name „Writing-on-Stone“ leitet sich von der alten Felskunst ab. Das Blackfoot-Wort „Áísínai'pi“ bedeutet „wo die Schriften sind“. Writing-on-Stone ist auch heute noch ein spiritueller Ort für die Blackfoot-Stämme, wo sie beten, Zeremonien durchführen und auf Visionssuche gehen. Geister sollen zwischen den Klippen und Hoodoos wohnen, und die Stimmen der Vorfahren sind in den Canyons zu hören.

Der Writing-on-Stone Provincial Park liegt etwa 40 Kilometer östlich des Ortes Milk River direkt am gleichnamigen Fluss ganz im Süden Albertas. Wer dort länger bleiben will, kann Comfort-Camping ausprobieren. Ein Segeltuchzelt mit Doppelbett, Sofa, Esstisch, Kühlschrank, Lampen, Ventilator und Gasgrill sorgt für ein bisschen Luxus. Der Platz direkt am Milk River lädt zum Wandern im Flusstal und Schwimmen ein.

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Mit dem Head-Smashed-In Buffalo Jump ebenfalls im Süden Albertas ist den Blackfoot eine zweite Welterbestätte gewidmet. Vor 6.000 Jahren wandten die First Nations hier eine spezielle Technik bei der Bisonjagd an. Durch Lärm versetzten sie die Tiere in Panik und trieben sie über den Rand der Klippen. Die Bisons dienten den Blackfoot als Lebensgrundlage. Sie nutzten sie mit Haut und Haaren: das Fleisch wurde zu Trockenfleisch, das Fell zu Kleidung und Tipis, die Sehnen zu Seilen, und Knochen und Hufe zu Werkzeug. Ein Informationszentrum, das in die Sandsteinklippen hineingebaut ist, erzählt die Geschichte.

Der Dinosaur Provincial Park ist nicht von Menschen gemacht. Er liegt in den sogenannten Badlands und zählt zu den weltweit größten Fundstellen von Dinosaurierknochen. Besucher haben die Gelegenheit, auf einer Tagesexkursion mit Wissenschaftlern selbst prähistorische Fossilien freizulegen. Die Fundstücke werden dem Royal Tyrrell Museum in Drumheller – dem größten Museum weltweit zum Thema Paläontologie – zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt.

Die drei weiteren Unesco-Welterbestätten in Alberta punkten mit ihren Landschaften. Den Wood Buffalo Nationalpark im Norden nannte Tierfilmer Heinz Sielmann mal die Serengeti des Nordens und Kevin Costner drehte hier Szenen für seinen Kinohit „Der mit dem Wolf tanzt“. Mit 45.000 Quadratkilometer ist Wood Buffalo einer der größten Nationalparks der Welt, durchzogen von Flüssen, Seen und Sümpfen. Der Waterton Lakes Nationalpark ist das Gegenstück, ein kleiner Nationalpark im Süden an der Grenze zu Montana. Dort geht er weiter und heißt dann Glacier Nationalpark. Schließlich sind die Canadian Rocky Mountains Parks das sechste Welterbe. Dahinter verbirgt sich nicht weniger als die Nationalparks Banff und Jasper, die von der Unesco als eine Stätte betrachtet werden.

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