Nach dem starken Abschneiden der AfD an der Ostsee melden Hotels vermehrt Stornierungen. Der Landeschef des Hotelverbandes Dehoga bestätigt zahlreiche Stornierungen mit der Begründung "AfD". Gäste zeigten sich verunsichert, einige bevorzugten Urlaubsorte in Schleswig-Holstein oder Polen. Besonders betroffen sind Orte wie Ahlbeck und Binz, wo die AfD teilweise über 50 Prozent der Stimmen erhielt. Berliner Kurier

Für seinen Schlagabtausch mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel in der ZDF-Sendung "Klartext" hat Johanneswerk-Geschäftsführer Bodo de Vries (Foto) rund neun Millionen Reaktionen in den sozialen Medien erhalten. Auf Tiktok tauchte sogar der Hashtag #EhrenBodo auf. Auch in den Publikumsmedien sorgte de Vries' Auftritt dafür, dass das Thema Pflege kurz vor Ende des Wahlkampfes doch noch prominent platziert wurde. Care vor9 sprach mit ihm über seinen Auftritt.

Alexander Gauland, Gründungsmitglied der AfD, bekam von seinem Lieblingshotel in Brixen in Südtirol, wo er schon oft zu Gast war, die Rote Karte. "Wir sind ein liberales Haus, aber Alexander Gauland passt nicht mehr zu uns", sagte die Betreiberin. Politiker aus dem rechten Lager schäumen vor Wut und der Hoteliers- und Gastwirteverbands verweist auf die Gastgewerbe-Ordnung des Landes, nach der der Gauland-Stopp nicht rechtens war. Es dürfe keine Diskriminierung geben, pragmatische Lösungen seien gefragt, so der Verbandschef. etwa durch die Preisgestaltung "oder als Gastwirt sagen, dass im gewünschten Zeitraum bereits alles voll ist. Damit hat sich die Thematik wahrscheinlich schon erledigt". RAI

Das Hotel Louis C. Jacob in Hamburg hatte der AfD-Kanzlerkandidatin die Aufnahme verweigert, weil sie unter falschem Namen einchecken wollte. Daraufhin erhielt das Hotel zahlreiche meist anonyme Mails, in denen etwa angekündigt wurde, das Hotel in Brand zu setzen. Auch wurden Mitarbeiter bedroht und beleidigt. Die Polizei prüft derzeit, ob deswegen Ermittlungen aufgenommen werden. Welt

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat entschieden, dass die Stadt Essen der AfD die Grugahalle für ihren Bundesparteitag Ende Juni zur Verfügung stellen muss. Die AfD hatte sich geweigert, Auflagen der Stadt, die hohe Geldbußen für strafbare Äußerungen vorsahen zu akzeptieren. "Das Gericht konnte keine hinreichende Tatsachengrundlage erkennen, die die erforderliche hohe Wahrscheinlichkeit von Rechtsverletzungen hätte begründen können", heißt es in der Begründung. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Verwaltungsgericht Gelsenkirchen

AfD-Stadtrat Jochen Simon ist mit seinem Reisebüro in Hechingen in die Schlagzeilen gekommen, weil er es für Parteiwerbung nutzt. TUI hatte ihn deswegen abgemahnt, nun sollen erneut AfD-Utensilien in Simons Reisebüro zu sehen gewesen sein. Der Veranstalter hat ihn laut SWR erneut abgemahnt und droht mit Kündigung des Agenturvertrages. Man habe keinerlei Interesse mehr an der Geschäftsbeziehung, heißt es von der TUI. Simon gibt sich kämpferisch; er arbeite seit 50 Jahren gut mit dem Veranstalter zusammen und werde dies auch weiterhin tun. SWR

Die TUI will Reisebüroinhaber und AFD-Mitglied Johannes Simon im baden-württembergischen Hechingen ausbremsen, zumindest wenn es um die Parteiwerbung im und vor dem Ladenlokal geht. "Wir prüfen alle rechtlichen und vertraglichen Möglichkeiten", teilt die TUI dem Zollern Alb Kurier mit. Offenbar gab es eine Abmahnung des Veranstalters an das Mitglied bei Best Reisen. ZAK

Reisebüroinhaber Johannes Simon sitzt für die AfD im Stadtrat von Hechingen und nutzt die Fläche vor seinem Ladenlokal regelmäßig für einen Partei-Infostand. An der dauerhaften AfD-Präsenz ist ein Streit in der Gemeinde in Baden-Württemberg entbrannt, jedoch bewegt sich die Parteiwerbung laut Stadtrat im rechtlich erlaubten Rahmen. Simon geht noch weiter und kündigt an, sein Reisebüro künftig als AfD-Wahlkreisbüro nutzen zu wollen. Zak

Mehrere ungeimpfte Bundestagsabgeordnete der AFD sind beim Bundesverfassungsgericht mit ihrer Beschwerde gegen die Berliner 2G-Regelung für Hotels abgeblitzt, wegen der sie angeblich nicht an der Wahl des Bundeskanzlers teilnehmen könnten. Die Richter zählten dafür gleich eine ganze Reihe von Gründen auf, warum sie die Beschwerde nicht annahmen und empfahlen den Politikern, im nahen Brandenburg zu übernachten. Tagesspiegel

Ein Berliner Amano-Hotel hat der AFD-Bundestagsabgeordneten Christina Baum nahegelegt, sich eine andere Unterkunft zu suchen. Amano wies in einem Schreiben an Baum auf seine jüdischen Wurzeln hin und bedauerte, dass Baum gegen Diversität in Religion und sexuelle Orientierung stehe. Baum hat sich daraufhin im Internet über "Diskriminierung und Herabwürdigung einer Bundestagsabgeordneten" beklagt, was zu einer Flut an Droh-Mails gegen das Hotel führte. AHGZ