10. Mai 2025 | 22:57 Uhr
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Kreuzfahrtbranche verhindert hohe Steuer in Mexiko

Mexikos Regierung und die Kreuzfahrtbranche haben sich auf eine stufenweise Einführung der geplanten Passagierabgabe geeinigt. Statt 42 Dollar sollen ab Juli 2025 zunächst nur fünf Dollar pro Gast fällig werden. Die Steuer steigt bis 2028 schrittweise auf 21 Dollar, so die Behörden. Der Kompromiss kam nach massiver Kritik von Touristikern zustande.

Mexiko Cozumel Kreuzfahrt Foto iStock Mikolajn

Mexikos Karibikinsel Cozumel hat einen der meistbesuchten Kreuzfahrthäfen der Welt

Die mexikanische Regierung hat ihre Pläne für eine drastische Kreuzfahrtsteuer entschärft, wie unter anderem "Cruise Trade News" berichtet. Ursprünglich sollte ab Juli 2025 eine Steuer von 42 US-Dollar pro Passagier eingeführt werden. Nach Verhandlungen mit der Kreuzfahrtbranche wurde der Betrag nun deutlich reduziert. Zum Start am 1. Juli 2025 beträgt die Abgabe lediglich fünf Dollar pro Gast.

Stufenweise Anhebung bis 2028

Die neue Regelung sieht eine schrittweise Erhöhung der Steuer vor: Ab August 2026 steigt der Betrag auf zehn Dollar, ein Jahr später auf 15 Dollar. Im August 2028 soll die Steuer dann ihren endgültigen Wert von 21 US-Dollar erreichen. Das teilte die Florida-Caribbean Cruise Association (FCCA) mit, die den Kompromiss mit der mexikanischen Seite ausgehandelt hat.

Branche fürchtete Rückzug aus Mexiko

Die ursprünglichen Pläne hatten in der Kreuzfahrtindustrie für Unmut gesorgt. Reedereien warnten davor, dass hohe Abgaben die wirtschaftliche Beziehung zu Mexiko belasten und Schiffe künftig andere Routen bevorzugen könnten. Nach einem ersten Aufschub im Dezember 2024 begann die Suche nach einem tragfähigen Kompromiss.

Laut Branchenportal "Maritime Executive" war die Vermittlung durch Mara Lezama, Gouverneurin des für den Kreuzfahrttourismus bedeutenden Bundesstaats Quintana Roo, entscheidend. In ihrem Zuständigkeitsbereich liegen zentrale Häfen wie Cozumel und Playa del Carmen. Ihr Einsatz soll maßgeblich zur Einigung beigetragen haben, heißt es.

Reedereien investieren in Infrastruktur

Im Gegenzug zur moderaten Steuer haben sich die Kreuzfahrtunternehmen verpflichtet, verstärkt in Mexikos Hafeninfrastruktur zu investieren. Geplant ist unter anderem der Bau eines vierten Piers in Cozumel. Zudem sollen mehr Kreuzfahrtgäste in mexikanische Häfen gebracht sowie lokale Produkte an Bord und im Einkauf stärker berücksichtigt werden.

Branchenverband spricht von Meilenstein

Die FCCA lobt die Einigung als bedeutenden Schritt: "Dieser Meilenstein spiegelt die Kernaufgabe der FCCA wider – den Dialog zu fördern und nachhaltige Partnerschaften zu schaffen", zitiert "Travel Weekly" aus einer Stellungnahme des Verbands. Die Abgabe werde nun sozial verträglich umgesetzt und ermögliche der Branche verlässliche Planungen.

Sabine Schreiber-Berger

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