5. Januar 2018 | 13:34 Uhr
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Dominikanische Republik lässt künftig Hotelwolkenkratzer

Eine Resolution des Tourismusministeriums sorgt in der Dominikanischen Republik für aufgeregte Debatten. Sie sieht vor, dass die bisherige Regelung, nach der Hotelanlagen in erster Strandlinie maximal vier Stockwerke besitzen dürfen, künftig entfällt. Stattdessen dürfen Hotelneubauten dann bis zu 77 Meter und 22 Stockwerke hoch sein.

Ein konkretes Projekt, bei dem die neue Regelung umgesetzt werden soll, gibt es auch schon. In dem Ferienkomplex Cap Cana in Punta Cana liegen Pläne für 15 Wohntürme mit 22 Etagen vor. Zehn Türme sollen als Hotels mit jeweils 750 Zimmern, zwei weitere mit jeweils 650 Zimmern und die drei übrigen mit je 600 Hotelzimmern ausgebaut werden. Daraus ergibt sich ein zusätzliches Gesamtangebot von 10.600 Hotelzimmern. Das berichtet das Portal „Infotur Dominicana“.

Zusätzliche Brisanz erhält das Thema dadurch, dass die US-amerikanische Trump Organization, die schon 2007 in Cap Cana investierte, in das Projekt involviert ist. Sie wird von Eric Trump, dem Sohn des US-Präsidenten Donald Trump, geführt. Trump Jr. stattete Cap Cana im Februar 2017 einen Besuch ab. Ricardo Hazoury, Chef der Entwicklungsgesellschaft Cap Cana S.A., wurde anschließend von dominikanischen Medien mit der Aussage zitiert, er freue sich, dass die Trump Organization auch künftig am Projekt Cap Cana mitarbeiten werde. Beobachter argwöhnen nun, der US-Präsident persönlich habe seinen Einfluss geltend gemacht, um die gesetzlichen Grundlagen für Hotelneubauten ändern zu lassen.

Wenig begeistert von den hochfliegenden Plänen sind die Mitglieder der dominikanischen Hotelvereinigung „Asonahores“. Schließlich waren ihren Mitgliedern für mittlerweile bestehende Anlagen Beschränkungen auferlegt worden, die nun nicht mehr gelten sollen. Die Region Punta Cana gilt als erfolgreichste touristische Region des Landes. Entsprechend begehrt und teuer sind dort die Bauplätze Das ließ wohl auch die Begehrlickeiten wachsen, anstelle der bisherigen horizontalen Ausdehnung der Anlagen stärker in die Höhe zu gehen.  

Christian Schmicke

 

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