Was der Boom der Adults-only-Hotellerie bedeutet
Adults-only-Hotel liegen im Trend. Das wundere sie nicht, sagt Psychologin Christina Miro, die sich mit der Schnittstelle zwischen Reisen, Psychologie und psychischer Gesundheit beschäftigt. In einer zunehmend reizüberfluteten Welt sehnten sich viele nach Ruhe und Erholung im Urlaub. Gleichwohl sei die Ablehnung einzelner Gästegruppen aufgrund ihres Alters nicht ganz unproblematisch.
Zwar sehen viele Zeitgenossen Adults-Only-Hotels eher kritisch und halten sie für diskriminierend. "Egal ob kinderfreie oder seniorenfreie Hotels – es wird immer Menschen geben, die solche Konzepte ablehnen", sagt Reisepsychologin Miro. Sie selbst zeigt im Interview mit der Welt allerdings Verständnis dafür und geht auch davon aus, dass dieser Trend aufgrund des gesellschaftlichen Wandels weiter bommen wird. Allein schon, weil sich immer mehr Paare weltweit gegen eigene Kinder entscheiden und im Urlaub ihre Ruhe haben wollen. Aber auch bei Eltern, die eine Auszeit machen, kommen Hotels, in denen sie nicht auf Kinder treffen, gut an.
Der Markt ist groß: Einschlägige Websites verzeichnen mehr als 5.000 Ferienanlagen, manche Airlines bieten kinderfreie Sitzreihen und es gibt eigene Kreuzfahrtschiffe für Erwachsene. Allerdings sieht die Fachfrau auch eine Grenze bei der Konzeption weiterer Nischen. Spezielle Anlagen, die beispielsweise fettleibige oder ältere Menschen ausschließen oder sich an anderen Schönheitsidealen orientieren, gehen ihrer Meinung nach "zu weit".