12. Januar 2023 | 07:00 Uhr
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Volumen der Start-up-Finanzierungen geht zurück

Deutsche Jungunternehmen haben 2022 laut einer Analyse des Beratungsunternehmens EY deutlich weniger frisches Kapital erhalten als im Jahr davor. Insgesamt flossen 9,9 Milliarden Euro – 43 Prozent weniger als 2021. Auch in der Touristik ist die Zurückhaltung spürbar.

Start-up

Die Investitionen in deutsche Start-ups haben abgenommen

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Die Zeiten für junge Unternehmen sind rauer geworden. Das gilt sowohl branchenübergreifend als auch für die Reisebranche. Zwar sammelten auch 2022 deutsche Start-ups ansehnliche Beträge ein. Das gilt etwa für die Ferienhaus-Plattform Holidu oder die Mobilitätsplattform Omio, die jeweils 75 Millionen Euro einsammelten. Der Apartment-Anbieter Limehome kassierte rund 45 Millionen Euro. Und auch kleinere Projekte waren dabei. Das Strandkorb-Buchungsportal Strandbutler etwa konnte 1,2 Millionen Euro von Investoren verbuchen. Und kurz vor dem Jahresende stieg der Technikriese Amadeus bei dem Start-up Eccocar ein, das sich auf urbane Mobilität spezialisiert hat.

Doch jenseits einzelner Erfolgsgeschichten hat der Gegenwind zugenommen. Die aktuellen Zahlen des EY-Start-up-Barometers erklären sich nach Auskunft der Berater vor allem durch den Rückgang großer Deals von mehr als 50 Millionen Euro. Gab es im Jahr 2021 noch 72 Investitionen in dieser Größenordnung (33 davon über 100 Millionen Euro) waren es im vergangenen Jahr mit 37 (davon 19 über 100 Millionen Euro) nur noch etwa halb so viele. Dagegen hätten die Deals im Bereich zwischen fünf und 50 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2021 zugenommen, so EY: von 228 auf 246.

Berlin bleibt Start-up-Mekka

Start-ups mit Sitz in Berlin konnten mit Abstand am meisten Risikokapital einsammeln: 4,9 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr in Berliner Jungunternehmen investiert. Im Jahr 2021 war mit 10,5 Milliarden indes noch mehr als doppelt so viel investiert worden. Ähnlich sieht es in Bayern aus, hier halbierte sich das investierte Kapital im Vergleich zum Vorjahr fast: 2,4 Milliarden im Jahr 2022 stehen 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2021 gegenüber. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Baden-Württemberg (646 Millionen Euro) und Hamburg (547 Millionen Euro). In diesen beiden Bundesländern nahm das Investitionsvolumen leicht zu.

Der Bereich Software & Analytics sammelte 2022 am meisten Risikokapital ein – und das mit Abstand: 3,2 Milliarden Euro sind auch ein verhältnismäßig stabiler Wert gegenüber der Summe von 2021, als die Branche 3,6 Milliarden Euro erhielt. Deutlich stärker ist der Rückgang dagegen im Bereich Finanz- und Versicherungstechnik (1,3 Milliarden Euro, minus 65 Prozent). Darüber hinaus gehören auch die Bereiche Mobility (1,4 Milliarden Euro) und Energy (1,1 Milliarden Euro) zum Milliarden-Zirkel der Startup-Branchen. In den Bereich E-Commerce flossen 2022 nur noch 635 Millionen Euro – ein Minus von 83 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Schwieriges wirtschaftliches Umfeld

Dass es um den Gründergeist in der Touristik schon einmal besser bestellt war, bestätigt auch der Chef des Verbandes Internet-Reisevertrieb (VIR), Michael Buller. Bei der Start-up Night, die der VIR alljährlich zusammen mit dem Travel Industry Club ausrichtet, sagte er: „Wir haben beim diesjährigen Travel-Start-up-Wettbewerb feststellen müssen, dass das wirtschaftliche Umfeld für Start-up Unternehmen und Gründer immer schwieriger wird.“ Mit rund 60 Bewerbungen für den Award sei die Zahl der Teilnehmer geringer als in den Vorjahren.

Eine vergleichbare Beobachtung äußerte Jan Valentin, der mit Ennea Invest in touristische Start-ups investiert, die sich Digitalisierungsprojekten verschrieben haben, bereits im Sommer im Reise vor9 Podcast. Die Zahl touristischer Start-ups habe sich verringert und die Investoren seien vorsichtiger geworden, erklärte er.

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