15. Juli 2021 | 13:21 Uhr
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Politiker fordern Ende kostenloser Tests für Impfunwillige

Vom Bayerischen Ministerpräsidenten über den Bundesgesundheitsminister bis zum Tourismusbeauftragten der Bundesregierung denken die Akteure laut über ein Ende kostenloser Corona-Tests nach, sobald jeder Bundesbürger die Möglichkeit zur Impfung erhalten hat.

Corona Schnelltest

Impfunwillige könnten bald für Coronatests zur Kasse gebeten werden

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Bayerns Landeschef Markus Söder hatte darauf hingewiesen, dass das Testen „enorme Summen" koste. Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, ob die Corona-Tests kostenlos bleiben könnten, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen hätten. "Es ist eine Frage der Fairness", sagt der CSU-Vorsitzende im "ZDF". Da nun ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, stelle sich die Frage, warum die Steuerzahler künftig noch die hohen Testkosten für diejenigen übernehmen sollten, die sich nicht impfen lassen wollten.

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte, dass man mittelfristig über Änderungen bei den bisher kostenlosen Schnelltests nachdenken müsse. Bundeskanzlerin Angela Merkel schränkte Spahns Vorstoß allerdings dahingehend ein, dass Maßnahmen, "die so eine indirekte Impfpflicht sind", gut überlegt werden müssten, weil zum Beispiel Kinder noch nicht geimpft werden könnten und weil manche Menschen gute Gründe hätten, sich nicht impfen zu lassen.

"Eine Frage der Gerechtigkeit"

Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, findet, dass Impfverweigerer die Kosten für Corona-Tests selbst tragen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot erhalten haben. Dies sei laut Bareiß "eine Frage der Gerechtigkeit". "Die kostenlosen Schnelltests ermöglichen derzeit allen die in einer Pandemie größtmögliche Freiheit. Diese Kosten werden von der Allgemeinheit getragen und das ist auch richtig, solange nicht jeder die Möglichkeit hat, einen vollumfänglichen Impfschutz zu erhalten", sagte Bareiß laut der Nachrichtenagentur "DPA" am Donnerstag. Klar sei aber auch, dass Impfverweigerer sich ihrer Verantwortung bewusst sein müssten und zukünftig die Kosten für dann noch notwendige Tests selbst tragen sollten.

Keine kostenlosen Tests mehr ab Herbst

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, ist ebenfalls dafür, Impfverweigerern ab dem Herbst keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten. "Wenn bis zum Ende des Sommers alle die Chance für eine vollständige Impfung bekommen haben, ist es angemessen, dass Ungeimpfte Schnell- oder PCR-Tests selbst bezahlen müssen, wenn sie in den Urlaub fahren, ins Restaurant oder ins Kino gehen wollen", erklärte Reinhardt gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Für Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, dürfte es damit auch beim Thema Reisen ungemütlicher werden. Denn zusätzlich zu den Kosten, die Reiserückkehrern durch verpflichtende Tests ohnehin entstehen, müssten sie auch vor der Abreise in viele Destinationen ihre Tests selbst bezahlen. Dasselbe könnte für Restaurantbesuche oder Hotelaufenthalte sowie andere Aktivitäten, für die neben den ohnehin kostenpflichtigen PCR-Tests ein Schnelltest reicht, gelten.

Christian Schmicke

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