30. April 2025 | 16:09 Uhr
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Künstliche Intelligenz soll Lufthansa-Catering optimieren

Mit dem KI-basierten "Tray Tracker" analysiert die Lufthansa Group Essensreste von Bordtabletts, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren und das Catering effizienter zu gestalten. Nach Frankfurt wird das System nun auch in München eingesetzt. Zudem entwickelt der Lufthansa Innovation Hub mit dem Projekt „Pendle“ eine weitere datenbasierte Lösung zur Vermeidung von Überbeladung und Abfall. Ziel ist eine umweltfreundlichere Bordverpflegung.

Lufthansa Tray Tracker

Lufthansa will mit Hilfe von KI weniger Lebensmittelabfälle produzieren

Die Lufthansa Group nutzt am Boden künstliche Intelligenz, um Lebensmittelverschwendung in der Luft zu reduzieren. Im Mittelpunkt steht dabei der "Tray Tracker" – eine mobil einsetzbare Technologie, die Tablett-Rückläufe aus dem Bordservice an der Spülstraße analysiert. Das System erkennt, ob ein Gericht vollständig, teilweise oder gar nicht gegessen wurde. Zusätzlich fließen Informationen wie Flugroute, Reiseklasse und Art des Mahlzeitenkonzepts in die Auswertung ein.

Weniger Abfall, geringerer CO2-Ausstoß

Ziel des Tray Trackers ist es, fundierte Entscheidungen über Portionsgrößen und Menüauswahl zu ermöglichen. So soll nicht nur der Abfall reduziert, sondern auch das Gewicht an Bord verringert werden – mit positiven Effekten für den Treibstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß. Seit knapp einem Jahr ist das System am Standort Frankfurt im Einsatz, inzwischen auch in München. Weitere Stationen innerhalb der Lufthansa Group sind geplant. Entwickelt wurde der Tray Tracker vom Digital Catering Analytics Team der Lufthansa Group gemeinsam mit der Konzern-Tochter Zero G.

Projekt Pendle analysiert Nachfrage

Parallel treibt die Lufthansa Group ein weiteres KI-Projekt voran. Der Lufthansa Innovation Hub hat 2024 die Initiative "Pendle" gestartet, die maschinelles Lernen nutzt, um Beladung und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen. Die Algorithmen berücksichtigen Datenpunkte wie Flugroute, Flugdauer und historische Verbrauchswerte, um eine präzisere Planung des Caterings zu ermöglichen. Langfristig sollen Tray Tracker und Pendle miteinander verknüpft werden.

Weitere Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung

Neben technologischen Ansätzen verfolgt der Konzern auch operative Lösungen zur Abfallvermeidung. Auf Kurz- und Mittelstreckenflügen bei Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines können Passagiere ihr Wunschgericht vorab bestellen. Zusätzlich bietet das "To.go"-Konzept vergünstigte Frischeprodukte auf dem letzten Flug des Tages an. Auf der Langstrecke können Gäste der Premium-Klassen vor dem Abflug ihre Hauptspeise wählen – ein weiterer Schritt zur Optimierung der Beladung.

Nachhaltigere Materialien an Bord

Auch bei Verpackungen und Bordprodukten will die Lufthansa Group umweltfreundlicher werden. Seit 2022 wurden rund ein Drittel der Einwegartikel aus Plastik und Aluminium durch nachhaltigere Materialien ersetzt. Ziel der Maßnahmen ist es, den ökologischen Fußabdruck des Bordservices zu verringern.

Christian Schmicke

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