Bahn streckt Zeitplan für Generalsanierung
Die Bahn streckt den Zeitplan für die geplanten Generalsanierungen bis 2036 und damit um ein weiteres Jahr. Ab 2028 sollen Bauvorhaben besser auf Ressourcen und Fahrpläne abgestimmt werden, heißt es. Die ursprüngliche Abfolge für 2026 und 2027 soll bestehen bleiben.

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Ab 2028 soll die Baustellenplanung bei der Bahn besser abgestimmt werden
Ziel sei es, die Auswirkungen auf Verkehr und Kunden durch gebündelte Maßnahmen zu begrenzen, teilt die Bahn mit. Die finale Entscheidung über den Sanierungsfahrplan treffe indes der Bund.
Man habe zuvor Gespräche mit Eisenbahnverkehrsunternehmen, Verbänden und Ländern zum Zeitplan der Generalsanierungen geführt. Im Mittelpunkt habe die Fortschreibung der Reihung großer Bauvorhaben auf rund 4.000 Kilometern Strecke bis zum Jahr 2036 gestanden. Die Änderung berücksichtige Rückmeldungen aus der Branche und solle künftig die Belastung durch parallele Bauarbeiten verringern.
2026 und 2027 bleiben wie geplant
An der geplanten Sanierungsabfolge für 2026 und 2027 ändert sich nichts. Die Vorbereitungen seien weit fortgeschritten, Aufträge vergeben und Umleitungsfahrpläne in Arbeit, so die DB. 2026 würden unter anderem die Strecken Hagen – Wuppertal – Köln, Nürnberg – Regensburg, Obertraubling –Passau und Troisdorf – Wiesbaden modernisiert.
Im Jahr darauf folgen die Korridore Rosenheim – Salzburg, Lehrte – Berlin, Bremerhaven – Bremen sowie Fulda – Hanau. Andere Projekte wie Lübeck – Hamburg und Frankfurt – Heidelberg verschieben sich laut Bahn auf spätere Jahre. 2027 werde ein ähnlicher Sanierungsumfang erreicht wie 2026.
Neuer Takt ab 2028
Ab 2028 soll ein neu entwickelter Zeitplan greifen. Die aktualisierte Planung basiert auf Rückmeldungen der Eisenbahnunternehmen, etwa zur Umleitungsstabilität, und Erkenntnissen aus dem Pilotprojekt Riedbahn. Dort hatte die Bahn im vergangenen Jahr auf dem Abschnitt Frankfurt – Mannheim innerhalb von fünf Monaten umfangreiche Arbeiten gebündelt umgesetzt. Die Strecke ist seit Dezember 2024 wieder in Betrieb.
Ziel des neuen Plans ist es, die Zahl gleichzeitiger Großbaustellen zu reduzieren und vorhandene Ressourcen besser auszunutzen. Auch die Bauwirtschaft hatte auf begrenzte Kapazitäten hingewiesen.
Für 2028 sind Sanierungen auf den Strecken Köln – Mainz, München – Rosenheim, Hagen – Unna – Hamm sowie Lübeck – Hamburg vorgesehen.
Abstimmung mit dem Bund steht bevor
Die nun abgestimmte Planung wird in den kommenden Wochen dem Bundesverkehrsministerium zur Genehmigung vorgelegt. Mitte August sollen die Eisenbahnverkehrsunternehmen und Zugangsberechtigten über die aktualisierten Planungen und Kapazitätseinschränkungen informiert werden – insbesondere mit Blick auf 2029. Damit sollen die Anforderungen aus Brüssel erfüllt werden.
Ein nächstes Großprojekt steht bereits fest: Am 1. August beginnt die umfassende Erneuerung der Strecke Hamburg – Berlin. Auch hier sollen die Erfahrungen aus der Riedbahn einfließen.
Christian Schmicke