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4. März 2024 | 07:00 Uhr
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Im Norden zeigt sich Ontario von seiner wilden Seite

Im nördlichen Teil von Ontario wirkt die Provinz wie ein Spielfeld für Entdecker: Nicht allzu viele Straßen führen durch die Wildnis, die dennoch von Wanderern, Radlern, Kanu-Fans und Campern erkundet werden kann. Unterwegs warten faszinierende Seen, Provinzparks, lauschige Lodges und zahlreiche Naturschauspiele.

Kanada Ontario Norden Ouimet Canyon iStock Doug Gordon.jpg

Im Norden Ontarios warten endlose Wälder und Natur pur

Wer seinen Urlaub in Ontario nur im Großraum Toronto verbringt, verpasst einige Highlights, die der Norden so bereit hält. Er beginnt nur ein paar Autostunden von den großen Städten Ottawa und Toronto entfernt. Eine schöne Tour führt entlang des Lake Superior über den Trans Canada Highway zum Städtchen Sault St. Marie, einer der ältesten Siedlungen Nordamerikas. Sie liegt am St. Marys River und gilt als Schmelztiegel der indigenen Kultur Ontarios, gleich drei Reservate von Stämmen wie den Ojibwe befinden sich nahe der Stadt.

Sault St. Marie ist das Zentrum des Algoma District und im Sommer ein gern besuchtes Outdoor-Ziel. Dutzende Wanderwege durchkreuzen die Region, auf den Flüssen sind Kanus und Kajaks beliebte Fortbewegungsmittel, mit denen man die ein oder andere versteckte Lodge erreicht. Nicht ganz so einfach kommt man zum szenischen und menschenleeren Agawa Canyon Wilderness Park, der über eine Wanderung angesteuert werden kann. Dort hat sich der Agawa River in Jahrmillionen tief ins Gestein gefressen, die Felswände des Canyons ragen hunderte Meter in die Höhe. Gleich vier Wasserfälle stürzen in den Agawa River. Must-Do´s in Sault St. Marie sind das Bushplane Museum. die Parkanlagen um den St. Mary's Fluss und die Stromschnellen mit schönen Spazierwegen am Ufer. Auch Bootsfahrten durch die Schleusen mit dem Schiff Miss Marie werden angeboten.

Weiter am Ufer des Lake Superior bieten Dienstleister wie Naturally Superior Adventures Möglichkeiten, die Region paddelnd mit den Kayak zu erkunden. So und über den Trans Canada Highway kann zur Übernachtung auch die Rock Island Lodge erreicht werden. Sie bietet auf dem Rundkurs Lake Superior Circle Tour die einzigen Übernachtungsmöglichkeiten direkt am See in einem Umkreis von rund 400 Kilometer. Von hier aus sind weitere Ausflüge mit dem Kayak oder Kanu über die Seen und Flüsse der Umgebung möglich.

Ein weiterer reizvoller Punkt am Lake Superior ist Thunder Bay, rund 15 Autostunden von Toronto entfernt. Die Stadt gilt als Ontarios Tor zur Wildnis, über den Trans Canada Highway durchquert man mit Fahrtrichtung Winnipeg ein Seengebiet mit hunderten Gewässern. Der Ort ist das Zuhause des Fort William Historic Park, einem Nachbau des Pelzhandelsposten aus dem Jahr 1815. Damals trafen sich Einheimische aus dem Nordwesten mit französischen und britischen Siedlern zum Handel. Heute gewährt der Park Einblicke in die Kultur der Ureinwohner und gilt als Must-Visit. Geführte Touren führen durch die riesige Anlage und man sollte definitiv drei bis vier Stunden einplanen. Sehenswert in Thunder Bay ist ein Hafen für Kreuzfahrtschiffe mitsamt Restaurants und einem großen Hotel, vom dem auch Ausflüge mit Segelbooten sowie Zodiak-Touren angeboten werden. Zudem besitzt die Art Gallery von Thunder Bay über 1.000 Werke indigener Kunst. Auch Gastro-Fans werden glücklich, die Stadt hat eine unerwartete Menge an guten Restaurants.

Von dort ist es nicht weit zum Sleeping Giant Provincial Park. Der hat seinen Namen, weil der Berg an einen Riesen erinnert, der auf dem Rücken liegt. Für einen besonderen Blick auf Lake Superior lohnt sich eine Wanderung auf den Gipfel oder zu den Aussichtspunkten Middlebrun Bay, Marie Louise Lake oder Thunder Bay Lookout. Mehr als 100 Kilometer Radwege durchziehen den Park, in dem mehr als 200 verschiedene Vogelarten, Rehe, Wölfe, Füchse oder auch Luchse heimisch sind.

Eine weitere echte Attraktion findet man in entgegengesetzter Richtung. Im Huron-See wartet mit Manitoulin Island die größte Binnenseeinsel der Erde. Die Geisterinsel, wie sie vom indigenen Stamm der Anishinabe genannt wird. Sie ist mit einer Fähre und einer Eisenbahnbrücke mit dem Festland verbunden, dünn besiedelt und ein Paradies für Wanderer und Paddler. Auf Manitoulin kann man ganz ungezwungen die indigene Kultur kennenlernen. Ob man das Ojibway Cultural Centre besucht, eine Künstlerwerkstatt oder bei Wikwemikong eine Tour bucht. Anfang August findet ausserdem jedes Jahr eines der größten Pow-Wows in ganz Nordamerika auf der Insel statt. 
Lohnenswert ist auch die Chi-chi-maun-Autofähre nach Tobermory.

Es geht in Ontario aber noch wilder. Je nördlicher man in Richtung Hudson Bay vorstößt, fehlen Straßen und Städte. Zwischen dem Trans Canada Highway und der Hudson Bay liegen 500 Kilometer Wälder und Seen, aber sonst wenig. Viel Natur, und wer die wenigen Lodges und Siedlungen erreichen will, braucht ein Wasserflugzeug. Der Reiz hier oben liegt in der unberührten Natur und ihren Phänomenen. Mit etwas Glück erhascht man an der Hudson Bay die Nordlichter, sicher ist dort der ungetrübte Blick in der Dunkelheit auf das Sternenmeer.

Mehr über die vielseitige kanadische Provinz erfahren Sie mit unserer Themenwoche Ontario auf Reise vor9 und Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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