Die Konflikte zwischen Lufthansa und dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport über die künftige Zusammmenarbeit werden weiterhin als öffentlicher Clinch ausgetragen. Passend zur Hauptversammlung der Fraport AG am Dienstag gab Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Börsen-Zeitung“ ein Interview, in dem der größte Fraport-Kunde den "aktuellen offensichtlichen Strategieschwenk" des Flughafenbetreibers erneut kritisiert. Im Mittelpunkt der öffentlichen Schelte des Lufthansa-Managers steht nach wie vor die Strategie von Fraport, mit Rabatten neue Kunden aus dem Low-Cost-Segment, wie zum Beispiel Ryanair, nach Frankfurt zu locken. Spohr sieht die Drehkreuzfunktion von Frankfurt durch das "Hineinquetschen von Billig-Airlines", das die Pünktlichkeitsquote verschlechtere, gefährdet. Gemeint ist die geplante und von der hessischen Landesregierung bereits abgesegnete Steigerung der maximalen Zahl der Flugbewegungen von derzeit 100 auf 104 pro Stunde. Lufthansa müsse deshalb Wachstum zu anderen Drehkreuzen umsteuern. Auch ob die eigene Low-Cost-Ableger Eurowings tatsächlich, wie allgemein erwartet, im nächsten Jahr nach Frankfurt kommt, lässt der Airline-Chef ausdrücklich offen. Eurowings können ebenso wie Ryanair die Profitabilität von Zubringerstrecken für die Lufthansa Passage gefährden, mahnt er.