16. Januar 2019 | 15:53 Uhr
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Veranstalter warnen nach Nairobi-Anschlag vor Panikmache

Bei dem Terroranschlag auf einen Hotelkomplex in der kenianischen Hauptstadt am Dienstagnachmittag waren 14 Menschen getötet worden. Die Islamistengruppe Al-Shabaab bekannte sich zu dem Anschlag.

Der Reiseveranstalter Studiosus handelte schnell und setzte bereits am nächsten Tag einen Sicherheitshinweis auf seine Webseite. Andere, wie Ikarus Reisen, Wikinger Reisen, DER oder Diamir, warten erst einmal ab. „Grund zur Besorgnis für unsere Kunden vor Ort in Kenia gibt es noch nicht“, sagt Diamir-Geschäftsführer Jörg Ehrlich. Sie befänden sich an von Nairobi und insbesondere vom Nachbarland Somalia aus gesehen weit entfernten Orten auf Safari- oder Erholungsurlaub am Strand. Bislang habe es noch keine besorgten Nachfragen von Kundenseite gegeben. Natürlich werde man die Situation im Auge behalten und auch so bewerten, wie das Auswärtige Amt es vorgebe.

Nairobi wird meist nur kurz gestreift

Dass sie das Geschehen in und um Nairobi wachsam beobachten werden, darin sind sich die Veranstalter einig. Ikarus und Wikinger Reisen stehen dazu in intensivem Austausch mit ihren Agenturen vor Ort und in Tansania. Wikinger-Sprecherin Eva Machill-Linnenberg verweist darauf, dass die erste Kenia-Tour des Jahres am 10. Februar startet, bis dahin habe man drei Wochen Zeit, um möglicherweise den Reiseverlauf anzupassen, falls eine verstärkte Gefahr für Touristen sowie entsprechende Hinweise durch das Auswärtige Amt das notwendig machen sollte. Nairobi werde zudem nur beim Hinflug mit einer Übernachtung am Flughafen gestreift, die Reisen gehen danach weiter in die Nationalparks Richtung Tansania. Und für den Rückflug werde Nairobi gar nicht mehr gestreift.

Auch Norma Vahle, Afrika-Spezialistin bei Ikarus Tours, ist gelassen. Aktuell habe man keine Kunden in Kenia, die Hochsaison beginne erst im Juni. Wenn dieser näher rücke, werde man die Situation neu evaluieren und sich eng mit den Agenturen vor Ort abstimmen.

Hochsaison erst im Sommer

Studiosus-Pressesprecher Frano Ilic betont ebenfalls, dass man aktuell keine Gäste vor Ort habe. Dennoch habe man sich entschieden, einen aktualisierten Reisehinweis zur Lage in Kenia zu veröffentlichen, das sei Teil des Sicherheitsmanagements im Unternehmen. Auch zuvor habe es einen allgemeinen Reisehinweis gegeben, diese werden für alle Reiseziele kontinuierlich an die aktuelle Situation angepasst. Zudem würden in akuten Gefahrensituationen die 7.000 im Verteiler befindlichen Reisebüros mit Hinweisen vom Auswärtigen Amt sowie die Gäste, die ihre Reise in ein akut gefährdetes Gebiet gebucht haben, informiert. Generell meide man Nairobi schon länger, es gebe dort keine Übernachtungen oder Besichtigungen mehr.

Auch DER Touristik bietet schon länger keine Reisen nach Nairobi an, allenfalls nutze man den Flughafen für Rundreisegäste mit einer Übernachtung, sagt eine Sprecherin. Es seien aktuell einige Anrufe aus Deutschland zum Thema Sicherheit in Kenia eingegangen, Stornierungen lägen aber keine vor. DER habe ein eigenes Krisenmanagement, dass die Situation vor Ort aufmerksam beobachte, so die Sprecherin.

Andreas Förster

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