17. Oktober 2018 | 14:19 Uhr
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Kehren die Russen bald nach Ägypten zurück?

Wenn der ägyptische den russischen Präsidenten trifft, ist das für die Touristik meist kein großes Thema. Doch seit 2015 ist das anders, denn der Absturz eines russischen Passagierflugzeugs über dem Sinai veranlasste Wladimir Putin, den Flugverkehr in das Land zunächst komplett zu stoppen. Erst seit April gibt es wieder Verbindungen zwischen Moskau und Kairo. Vorausgegangen war dem ein Treffen zwischen Putin und dem ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah El-Sisi im Dezember 2017, bei dem die Wiederaufnahme des Flugverkehrs vereinbart worden war.

Am Mittwoch trafen Putin und Sisi im russischen Sotchi zusammen. Im Vorfeld hatte der ägyptische Präsident seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass es schon bald wieder Flüge von Russland zu weiteren ägyptischen Flughäfen geben werde. Neben der Syrien-Krise sollten die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern Kernthema der Gespräche sein.

Für die Touristik, auch die hiesige, ist das deshalb wichtig, weil die Russen bis zu dem Absturz im November 2015 allein für rund 60 Prozent des Touristenaufkommens im Land der Pharaonen verantwortlich zeichneten. Durch das Versiegen der Besucherströme aus Russland entstand für die Veranstalter aus den übrigen Quellmärkten eine komfortable Situation, denn der Wegfall der Nachfrage stärkte ihre Verhandlungsposition. Kehren nun die Charterflieger aus Russland zurück, könnten sich die Spielregeln in den Badeorten am Roten Meer wieder deutlich verändern. Mit den sehr niedrigen Preisen der vergangenen Jahre wäre es dann vorbei. Über konkrete Ergebnisse der Gespräche liegen bislang noch keine Informationen vor. Man habe über Handel, Investitionen, Tourismus und andere Angelegenheiten des gegenseitigen Interesses gesprochen, heißt es lediglich in einer Meldung der staatlichen ägyptischen Nachrichtenagentur Al Ahram zu einem Treffen zwischen Sisi und dem russischen Premierminister Dimitri Medwedew.

Christian Schmicke