7. Juni 2018 | 14:03 Uhr
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Hier wohnen Jogis Jungs in den nächsten Wochen

Ganz so traumhaft wie das Mannschaftsquartier Campo Bahia bei der Fußball-WM in Brasilien ist die Unterkunft des deutschen Teams während der aktuellen WM in Russland, die am Donnerstag startet, wohl nicht. Aber immerhin wurde auch dort eigens für die Kicker ein komplett neuer Trakt erbaut. Ansonsten rangiert der Watutinki Hotel Spa Complex südwestlich der russischen Hauptstadt Moskau, soweit es die Bilder erkennen lassen, irgendwo zwischen klassischem Grand Hotel, Biederkeit und plüschig-verschnörkeltem Prunk. Wenn man den Aussagen von Vertretern des DFB-Teams Glauben schenken darf, gab allerdings auch nicht der besondere Charme der Anlage den Ausschlag für die bereits Ende vergangenen Jahres getroffene Entscheidung, dort abzusteigen, sondern ganz praktische Erwägungen.

Der von Wald umgebene Watutinki Hotel Spa Complex liegt in einem Außenbezirk südwestlich der russischen Hauptstadt. Für Spieler, Trainer und Betreuer stehen 72 Zimmer zur Verfügung, dazu ein Indoor-Pool mit Spa-, Fitness- und Regenerationsbereich sowie sämtliche benötigten Funktionsräume, die individuell auf die Bedürfnisse der Mannschaft eingerichtet und ausgestattet werden können. Alles Dinge, die man bei einem solchen Quartier voraussetzen darf.

Mindestens ebenso wichtig ist die Nähe zum Moskauer Luschniki-Stadion, das sich in 35 Kilometern Entfernung befindet und in 45 Minuten erreichbar ist. Dort startet die Mannschaft am 17. Juni 2018 mit ihrem ersten Spiel der Gruppe F gegen Mexiko ins WM-Turnier. Wieder dort antreten könnte Deutschland im Falle des Gruppensieges sowie erfolgreicher Achtel- und Viertelfinalspiele im Halbfinale und im Finale.

25 Kilometer und 30 Minuten Fahrtzeit entfernt liegt der internationale und täglich 24 Stunden geöffnete Flughafen Wnukovo. Und innerhalb von nur fünf Minuten erreicht der Mannschaftsbus vom Quartier aus das Trainingsgelände des sechsfachen russischen Fußballmeisters ZSKA Moskau. Dort fänden Spieler und das Trainerteam von Joachim Löw beste Trainingsbedingungen vor, heißt es. Für Zuschauer und Medien entstand eine neue Tribüne.

Luschniki-Stadion – Foto: Government of Moscow Press Centre

"Das Quartier nahe Moskau garantiert uns kurze Wege bei den täglichen Fahrten zum Training, zum Flughafen und dem Luschniki-Stadion, im dem wir - das wünschen wir uns alle – am liebsten dreimal spielen. Die Aussicht darauf, zum Start ins Turnier sowie an den letzten beiden entscheidenden und wichtigsten Spielen nicht umziehen und reisen zu müssen, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt", sagt Team-Manager Oliver Bierhoff.

Trainer Joachim Löw musste offenbar ein wenig überlegen, bevor er sich für das Quartier nahe Moskau erwärmen konnte. Denn lange morgendliche Strandläufe wie in seinerzeit Campo Bahia werden ihm hier nicht vergönnt sein – dafür aber Waldläufe. "Die Entscheidung ist uns dieses Mal nicht leicht gefallen“, sagt er denn auch. Schließlich habe man "eine sehr gute Zeit in Sotschi während des Confed Cups" gehabt. Für den Erfolg müsse man aber optimale Voraussetzungen schaffen, weiß der Bundestrainer: "In Moskau können wir bei besten Trainingsbedingungen konzentriert arbeiten und finden in dem ruhig gelegenen Quartier auch gute Möglichkeiten, zu regenerieren.“

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