6. Juni 2018 | 14:33 Uhr
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Global Peace Index: Weltweit wächst der Unfrieden

Die Welt ist im vierten Jahr in Folge weniger friedlich geworden. Das zeigt der jährliche Global Peace Index (GPI). Demnach hat sich die Friedenslage in 92 der 163 erfassten Länder verschlechtert, während sie sich in 71 verbessert hat. Insgesamt sank der Friedensindex um 0,27 Prozent. Den Global Peace Index erhebt seit zwölf Jahren das Institute for Economics and Peace (IEP) in Australien. In der Studie wird die Lage der Länder anhand von Kriterien wie Krieg und Konflikt, Terrorismus, Polizeigewalt und Militärausgaben bewertet.

Wenig überraschend wurden Island gefolgt von Neuseeland, Österreich, Portugal und Dänemark als die friedlichsten Länder der Erde ermittelt. Am unteren Ende der Skala liegt Syrien. Davor rangieren Afghanistan, Süd-Sudan, Irak und Somalia. Obwohl Europa seit Jahren die friedlichste Region in der Welt ist, hat sich die Lage doch drei Jahre in Folge verschlechtert. Dafür verantwortlich sind die politische Instabilität, der Einfluss von Terrorismus und der Anstieg der Kriminalität in einigen Ländern.

Spannend ist ein Blick auf beliebte Reiseländer. Spanien hat zum Beispiel im Vergleich zum Vorjahr sieben Plätze verloren und liegt nur noch auf Platz 30. Verantwortlich für das Abrutschen sind die Abspaltungsversuche von Katalonien. Frankreich ist gar um zehn Plätze gefallen, dort machen sich die innenpolitischen Schwierigkeiten bemerkbar. Für die Türkei geht es seit Jahren stetig bergab, sie liegt nur noch auf Platz 149 und damit hinter Nigeria. Ägypten ist leicht von 139 auf 142 gefallen, Tunesien kommt auf Platz 178, nachdem es im Vorjahr noch auf Rang 169 lag. Ein Grund sind die regelmäßig gewalttätigen Demonstrationen. Positiv entwickelte sich laut dem Index die Lage in Thailand, das sieben Plätze nach oben auf Platz 113 kletterte. WM-Gastgeber Russland macht seit Jahren keine gute Figur, das liegt weit unten auf Platz 154. Terrorismus, der Krim-Konflikt und die hohen Militärausgaben tragen zu dieser schlechten Bewertung bei. Die USA rutschen immer weiter ab. Waren sie noch 2016 auf Rang 103, so landeten sie jetzt auf 121 – knapp vor Maynmar.

 

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