Erdogan verspricht Türken Hightech-Verkehrsinfrastruktur
Bislang hatten weite Teile der Welt vermutet, hinter dem Referendum, das am 16. April in der Türkei abgehalten wird, stecke die Absicht des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, seine Machtbefugnisse zu erweitern. Schließlich soll der türkische Präsident künftig nicht nur Staats-, sondern auch Regierungschef sein. Zudem kann er das Parlament auflösen und mit seinem Veto Gesetzesvorhaben blockieren, wenn das Volk der Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei zustimmt.
Doch all das ist wohl nur Mittel zum Zweck, wie uns jetzt die türkische Zeitung "Hürriyet" belehrt. Sie berichtet in ihrer Online-Ausgabe, Erdogan habe bei einer Veranstaltung in der Provinz Manisa erklärt, die Zustimmung zu seinen Plänen bedeute, so wörtlich: "Hochgeschwindigkeitszüge, vierspurige Autobahnen und den größten Airport der Welt". Mit letzterem ist natürlich der geplante Großflughafen in Istanbul gemeint. Ob für dieses Projekt angesichts der politisch-wirtschaftlichen Entwicklung tatsächlich ein Bedarf besteht, ist freilich umstritten. Denn zuletzt ging die Zahl der Passagiere beim nationalen Carrier Turkish Airlines, auf dessen weltweiter Strategie die Pläne für den neuen Istanbuler Airport basieren, kräftig zurück. Im Januar sank die Zahl der Fluggäste insgesamt um zwölf und die der Kunden im internationalen Transitverkehr gegenüber dem Vorjahresmonat um 16 Prozent. (CS)