8. November 2017 | 09:43 Uhr
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Mailen

Aus für große Kreuzfahrtschiffe in Venedigs Altstadt

Jahrelang wurde heftig dagegen protestiert und darüber gestritten. Nun folgt der erbitterten Debatte um Kreuzfahrtschiffe in der Altstadt von Venedig endlich eine Entscheidung. Künftig sollen große Schiffe mit mehr als 55.000 Tonnen nicht mehr durch das historische Zentrum der Lagunenstadt fahren. Das teilte das italienische Verkehrsministerium in Rom nach einem Treffen mit den regionalen und lokalen Vertretern Venedigs und des Veneto mit. Stattdessen sollen die Ozeanriesen eine andere Route befahren und in Marghera am Festland anlegen. Allerdings dürften noch drei bis vier Jahre ins Land ziehen, bis das dafür notwendige neue Kreuzfahrtterminal gebaut ist. Zudem sieht der Plan nach Informationen italienischer Medien vor, dass Schiffe mit über 96.000 Tonnen, anders als heute, in die Lagune einfahren dürfen, wenn auch nicht in die Innenstadt. Das empört die Gegner der Riesenkähne.

In Venedig kommen auf etwa 55.000 Einwohner rund 17 Millionen Besucher pro Jahr. Dort tobt seit langem eine intensive Auseinandersetzung zwischen Umwelt- und Kulturschützern auf der einen sowie Touristikern und Geschäftsleuten auf der anderen Seite über zu viele Touristen im Allgemeinen und die Rolle des Kreuzfahrtourismus im Besonderen. Wiederholt kam es zu größeren Protestaktionen gegen die Megaliner, die direkt durch die Altstadt fahren. Die Unesco hat bereits damit gedroht, die Lagunenstadt von der Liste der Welterbe zu streichen.

 

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