27. Mai 2025 | 12:27 Uhr
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Wettbewerbshüter stellen Hotelplan-Deal auf den Prüfstand

Die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hat eine vertiefte Prüfung der Übernahme von Hotelplan durch Dertour angekündigt. Erste Abklärungen hätten ergeben, dass Anhaltspunkte für eine marktbeherrschende Stellung bestehen, heißt es in einer Mitteilung.

Hotelplan Hauptsitz

Der vereinbarte Kauf von Hotelplan an die Dertour Group wird von Schweizer Wettbewerbshütern überprüft

Dertour und Hotelplan seien zwei der größten Reiseveranstalter der Schweiz, so die Weko. Hotelplan tritt am Markt unter anderem mit den Marken Hotelplan, Migros Ferien, Travelhouse und Tourisme pour tous auf. Dertour ist in der Schweiz mit den Marken Helvetic Tours und Kuoni aktiv. Zudem betreiben Dertour und Hotelplan in der Schweiz gemeinsam rund 150 Reisebüros. Der Handelsriese Migros verkauft Hotelplan im Zuge der 2021 verabschiedeten Gruppenstrategie, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

Die einmonatige, vorläufige Prüfung dieses Zusammenschlusses habe ergeben, dass Anhaltspunkte für eine marktbeherrschende Stellung bestünden, teilt die Weko mit. Denn zusammen würden Dertour und Hotelplan zum größten Reiseveranstalter in der Schweiz aufsteigen. Mit der vertieften Prüfung solle unter anderem die Frage geklärt werden, ob Reisewilligen in der Schweiz mit der Selbstbuchung direkt bei Hotels und Fluggesellschaften oder über Online-Plattformen ausreichende Alternativen zur Verfügung stehen, um möglicherweise steigenden Preisen entgegenzuhalten. Es werde auch geprüft, welchen Einfluss die digitalen Reiseangebote auf den aktuellen und potenziellen Wettbewerb auf den Märkten haben. Die vertiefte Prüfung muss innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Monaten erfolgen.

Dertour hält vertiefte Prüfung für unnötig

Von der Dertour Group heiß es dazu, man hätte "natürlich sehr gerne bereits eine Freigabe der Schweizer Wettbewerbskommission erhalten und schnellstmöglich den Kauf vollzogen, um mit der Hotelplan Group gemeinsam neue Perspektiven innerhalb unseres touristischen Verbunds zu erschließen". Angesichts des starken Wettbewerbs und vielfältigen Angebots im Schweizer Reisemarkt habe man keine Veranlassung gehabt, von einer vertieften Prüfung der Schweizer Wettbewerbskommission auszugehen, erklärt das Unternehmen weiter. Man werde die Wettbewerbskommission bei ihrer Prüfung im weiteren Prozess aber "selbstverständlich vollumfänglich unterstützen und konstruktiv zusammenarbeiten".

Die Rewe-Tochter zeigt sich "überzeugt, dass der Zusammenschluss dazu beitragen würde, den Schweizer Konsumenten eine noch breitere und attraktivere Auswahl an Reisen und Ferien anzubieten – bei gleichbleibend hoher Verlässlichkeit und Qualität". Dies würde "die Vielfalt im Reisemarkt Schweiz zum Vorteil der Reisenden stärken". Man gehe "nach wie vor davon aus, dass die Wettbewerbskommission den Zusammenschluss freigeben wird".

Christian Schmicke

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