14. Januar 2021 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Tokios Kontraste – Tradition und Moderne

Hightech, Wolkenkratzer und die schrille Welt der japanischen Popkultur sind Tokios eine packende Seite. Lebendige Traditionen und jahrhundertealte Tempel bieten gleich nebenan einen spannenden Gegenpol.

Shunkaen Bonsai Museum

Im Shunkaen Bonsai Museum werden die kleinen Bäume groß in Szene gesetzt

Seit mehr als 80 Jahren ist er in Tokio eine Institution. Der Tsukiji Fischmarkt, der 2018 an seinen neuen Standort im Stadtteil Toyosu umzog und in dem allmorgendlich die großen Thunfischauktionen stattfindet. Er besteht aus drei Gebäuden, die alle über Aussichtsplattformen verfügen. So können Besucher das bunte Treiben der Thunfischauktionen aus der Vogelperspektive beobachten und verfolgen, wie Hunderttausende Euros für die riesigen Fische geboten werden. Frühes Aufstehen ist angesagt: Die Versteigerungen beginnen wie bisher um 4:30 Uhr morgens und dauern etwa eine Stunde.

Ein authentisches Tokio-Erlebnis ist auch der Besuch eines Sumo-Turniers. Am besten verbindet man ihn mit einem Essen in den Garküchen, wo der bei Sumo-Ringern als Hauptspeise verbreitete Chanko Nabe-Eintopf serviert wird. Die Heimstätte des Sumo-Sports ist die Stadionhalle im Ryogoku-Viertel, in der jedes Jahr vier fünfzehntägige Turniere stattfinden.

Kleine Bäume groß in Szene gesetzt

Kunio Koboyashi ist weltweit für seine zeitgenössische Bonsai-Kunst bekannt und kreiert bis heute zeitlose Kunstwerke, die die Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte überdauern. Der Autodidakt arbeitet mit klassischen Bonsaischeren und -zangen, aber auch eine Kettensäge findet regelmäßig Verwendung. Wer dem Meister bei seiner Arbeit über die Schulter blicken möchte, kann das im Shunkaen Bonsai Museum in Tokios Stadtteil Edogawa tun. Dort sind mehr als 1.000 der Miniaturbäume ausgestellt, darunter auch Exemplare die bereits mehrere Jahrhunderte alt sind. Wer will, kann sich auch selbst in der Bonsai-Kunst versuchen und an einem einstündigen Kurs teilnehmen.

Wer keinen grünen Daumen hat, sich aber dennoch einen Bonsai nach Hause holen möchte, der sollte in Ginza vorbeischauen. Im Laden der Bonsai-Künstler Shigeo Fujita und Akari Sato finden Besucher eine ganz neue Art der Miniaturbäume vor – Dry Bonsai. Fujita recycelt alte, trockene Bonsai-Bäume und rückt sie erneut ins künstlerische Licht.

Origami, die japanische Kunst des Papierfaltens, hat schon so manchen vor Herausforderungen gestellt. Der japanische Künstler Naoki Onogawa kombiniert die Papierfalttechnik mit traditionellen Bonsais. Hunderte von Miniatur-Origami-Kranichen schmücken die zarten Bonsai-Bäume in unterschiedlichsten Farben und Stilen. Bei regelmäßigen Ausstellungen in Tokio können Urlauber die filigranen Kunstwerke aus nächster Nähe betrachten.

Berühmte Tempelanlage

Der Sensoji mit seiner fünfstöckigen Pagode ist wohl der berühmteste und am meisten fotografierte Tempel von Tokio. Er ist zugleich der älteste buddhistische Tempel der Hauptstadt. Die Einkaufsstraße Nakamise Dori, die zum Sensoji führt, wird von etwa 90 Geschäften gesäumt, die Kunsthandwerk, Souvenirs und viele süße und herzhafte Snacks verkaufen. Das ganze Jahr über finden auf dem Tempelgelände jahreszeitliche Veranstaltungen statt. Zu den beliebtesten gehören der Hozuki-Markt für chinesische Lampionblumen im Juli und der Hagoita-Markt im Dezember. Hagoita sind Holzschläger, die für ein Federball-ähnliches Spiel benutzt werden. Heute handelt es sich meist um Kunstgegenstände.

Von der Tradition zum Lifestyle: Ganz auf Tokios mode- und trendbewusste Szene ist die Takeshita Dori in Harajuku ausgerichtet. Die 350 Meter lange Straße hat ihren Ausgangspunkt am JR-Bahnhof Harajuku. Hier finden Besucher jede Menge bunter Geschäfte und Süßigkeiten in allen Regenbogenfarben.

Anzeige Reise vor9