17. November 2022 | 07:00 Uhr
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Echte Abenteuer in Kanada ganz weit weg

Kanada ist so riesig, dass entlegene Attraktionen oft unbemerkt bleiben. Sie sind nicht immer einfach zu erreichen – wer aber ein paar Extra-Kilometer oder den einen oder anderen unüblichen Transportweg in Kauf nimmt, wird mit dramatischer Natur, faszinierenden Tierbeobachtungen und Begegnungen mit First Nations belohnt. Hier einige Highlights abseits ausgetretener Pfade.

Kanada Neufundland Labrador Quirpon Island Foto Destination Canada Finn Belaes

Quirpon Island ist einer der "Ganz weit weg"-Orte in Kanada; hier ziehen Wale und Eisberge vorbei

Ivvavik National Park, Yukon Territories: Der Ivvavik National Park liegt im äußersten Nordwesten des Yukon, in Sichtweite der Beaufortsee. Straßen dorthin gibt es nicht, es wird geflogen, und zwar von Inuvik am Dempster Highway in den Northwest Territories aus. Anfangs geht es in der robusten Twin Otter entlang der menschenleeren Küste des Eismeers, dann fliegt sie landeinwärts, dicht über die fremdartige Ödnis der bis zu 1.700 Meter hohen British Mountains. V-förmige Täler, kegelförmige Hügel und surreal gezackte, aus den Berghängen und Kämmen herausragende Felsenzungen erinnern daran, dass dieser Teil Kanadas von der sonst alles rund hobelnden Eiszeit verschont blieb. Einmal gelandet, ermöglichen Inuvialuit-Ranger Tagesausflüge und Nachtwanderungen in den Park, Sichtungen von Dallschafen und Bären sind normal, und die Bergwelt ist famos.

Pelee Island, Ontario: Zeit spielt auf Pelee Island keine Rolle. Die nur 42 Quadratkilometer große Insel im Eriesee, wird von 200 Menschen bewohnt und überwältigt mit einer speziellen Insel-Energie, die lächeln lässt, sobald die kleine Autofähre aus Leamington andockt. Besucher starten die „Mission Seele baumeln lassen“ am besten mit einem Spaziergang durchs Dorf gleich neben der Pier. Das Örtchen besteht aus einem Dutzend Häusern mit Läden, Galerien und Restaurants im Schatten alter Bäume und wird von den über die Insel verstreut lebenden Menschen nur „Downtown“ genannt. Pelee Island liegt auf einer der großen Vogelfluglinien und das Naturschutzgebiet dient im Frühsommer und Herbst über 350 Zugvogelarten als Rastplatz. In die Idylle und Ruhe der Insel tauchen Besucher am besten zu Fuß oder per Leihfahrrad ein und entdecken die idyllischsten Plätzchen in ihrem eigenen Rhythmus.

Quirpon Island, Neufundland und Labrador: Auf Qirpon Island dreht sich alles um das Thema Wale. Die Insel liegt 430 Kilometer nördlich von Deer Lake und ist über die spektakuläre Küstenstraße 430 (Viking Trail) und dann per Zodiac erreichbar. Gut 20 der über 30 Walarten Kanadas tummeln sich von Juni bis Anfang Oktober in diesen rauen Gewässern. Die Insel liegt zudem unmittelbar an der sogenannten Iceberg Alley. Dort treibt die starke Meeresströmung nicht nur die Eisberge aus Grönland direkt am Leuchtturmhotel vorbei, auch die riesigen Fisch- und Krillschwärme reisen auf diesem unterseeischen Fließband nach Süden. Zodiac- und Kajaktouren zu Walen und Eisbergen ermöglichen spektakuläre Erlebnisse aus nächster Nähe. Basis für alle Inselaktivitäten ist das Lighthouse Inn, das zehn urgemütliche Zimmer und Nahrung für Leib und Seele bietet.

Nanuk Polar Bear Lodge, Manitoba: Die Nanuk Bear Lodge liegt rund 250 Kilometer südlich von Churchill und befindet sich mitten im Eisbären-Territorium. Hier an der Südküste der Hudson Bay treffen Elche auf Karibus, Schwarz- und Grizzlybären, sind Wolfsrudel auf Streife - und warten die größten Landraubtiere der Welt auf den Winter, um auf der zugefrorenen Bay wieder auf Seehundjagd gehen zu können. Die Nanuk Polar Bear Lodge wird von Churchill Wild betrieben und von Churchill aus mit Buschflugzeugen angeflogen. Ein knapp vier Meter hoher Zaun umspannt das aus Haupthaus mit gemütlicher Lounge und Dining Room sowie einfachen Unterkünften bestehende Anwesen. Manchmal lassen sich Eisbären sogar von der Lounge de Lodge oder vom Zaun aus beobachten.

Tuktoyaktuk Highway, Northwest Territories: Das Städtchen Tuktoyaktuk ist die nördlichste mit dem Auto erreichbare Siedlung in Kanada. Eine Fahrt zur 900-Seelen-Gemeinde an der Beaufortsee gilt als der ultimative Roadtrip Nordamerikas. Eine Woche, besser noch zehn Tage, der Unwägbarkeiten halber, sind dafür zu veranschlagen. Das Abenteuer beginnt auf dem Dempster Highway, Kanadas 740 Kilometer langen Roadtrip-Legende und der einzigen den Polarkreis überquerende Straße. Dann geht es auf Kanadas neuester Abenteuer-Straße, dem Inuvik-Tuktoyaktuk-Highway, weiter bis zum Eismeer. Die 2017 eröffnete, ganzjährig befahrbare Straße schlängelt sich durch eine Sumpf- und Seenlandschaft, die auch auf dem Mars liegen könnte. Am Ende taucht Tuktoyaktuk auf wie eine Fata Morgana, die bunten Häuser der Inuvialuit-Gemeinde scheinen über dem Meer zu schweben.

Mehr über das Reiseland Kanada erfahren Sie mit unserer Themenwoche Kanada auf Reise vor9 und Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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