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30. Juni 2020 | 07:00 Uhr
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Die Algarve und ihre Kontraste

Lange, breite Strände und schroffe Felsen, lebhafte Städte und verträumte Dörfer Haute Cuisine und Hausmannskost – Reisereporterin Heike Howold hat sich auf die Spuren der Kontraste der südwestlichsten Region des europäischen Festlands begeben. Im ersten Teil ihre Berichts widmet sie sich der Küste.

Algarve Brandung

Der Atlantik und seine Brandung formen die Felsformationen an der Westalgarve

Faro ist die Hauptstadt der Region Algarve, durchaus sehenswert, hat einen schönen Hafen, allerdings keinen direkten Strandzugang. Im Hotel Faro, in dem das Reisereporter-Team untergebracht ist, gibt es ein Rooftop-Restaurant mit zugehöriger Bar, so dass man wunderbar von dort oben den Blick über den Hafen genießen und abends auch den Sonnenuntergang beobachten kann. Man sollte reservieren, denn nicht nur Hotelgästen ist diese Rooftop-Etage vorbehalten. Ein beheizter, kleiner Pool mit Blick ist dort oben ebenfalls vorhanden. Wir genießen ein sehr leckeres Mittagessen und können dann unsere geräumigen Zimmer beziehen.

In Faro sehen wir die ersten Kontraste zwischen den renovierten oder neuen Häusern und den teilweise verfallenen, alten Gebäuden, die (noch) nicht Instand gesetzt worden sind. Auch die Küste ist recht unterschiedlich. Im Osten, von Spanien bis Vilamoura überwiegen Sandstrände, danach bis zur Westspitze eher Felsen und an der Westküste finden sich die Surfstrände, weil dort stetig der Wind weht. Von Tavira bis Faro zeichnen sich die vorgelagerten Sandinseln der Ria Formosa durch ihre schönen langen Sandstrände und wenigen Touristen aus. Sie sind nur per Boot ohne Auto erreichbar. Die einzigen motorisierten Fahrzeuge auf diesen Inseln sind Traktoren.

 

Ilha da Culatra

Foto: iStock/ivinst. Ilha da Culatra

Vom Sand zu den Felsen

Die berühmtesten, meist fotografierten Stellen an der Algarve aber sind sicher die spektakulären Felsformationen, die durch Wind und Wasser entstanden sind. Auf jedem Werbeplakat für die Algarve sieht man die zerklüfteten Felsen, die manchmal alleine im Meer stehend übrig geblieben sind von einem an der Küste befindlichen größeren Felsen. Der Name Felsalgarve hat hier natürlich seinen Ursprung. Das heißt aber nicht, dass es hier keine Strände gibt. Sie sind nur kleiner und als Buchten zwischen den Felsen gelegen. Die so geschützt gelegenen Sandbuchten sind kaum per Boot, geschweige denn von oben zu Fuß, erreichbar. Einen dieser Strände, der Vogelstrand genannt wird, weil sich hier viele Möwen, andere See- und Vogelarten tummeln, sehen wir auf einer sehr empfehlenswerten Wanderung vom Praia de Marinha bis zum Praia de Benagil. „Praia“ ist das portugiesische Wort für „Strand“. Manche Sandbuchten sind durch steile Treppen zu erreichen, die man im Laufe der Zeit in die Felsen gehauen hat.

Im Februar sieht man, welche Kraft zu dieser Jahreszeit das Meer ausübt. Die Wellen schlagen teilweise mehr als mannshoch an den Strand. Das sieht richtig spektakulär aus, lädt aber nun wirklich nicht zum Baden ein und ist auch viel zu gefährlich. Die Wassertemperatur beträgt momentan so etwa 14 bis 16 Grad Celsius.

Ein weiterer Kontrast tut sich auf zwischen den belebten, stark touristisch erschlossenen Orten an der Küste, wie Albufeira, und den Orten ohne Hotels auf den vorgelagerten Inseln der Ria Formosa, wie der Ilha da Culatra. Dort geht man von der Fähr- oder Bootsanlegestelle im Hafen bis zum langen, breiten Sandstrand etwa zwei Kilometer weit, zuerst über die recht kleine Hauptstraße des Ortes Culatra und weiter durch die Dünen über Holzwege, die angelegt wurden, um die Dünenlandschaft zu schützen.

Der Weg lohnt sich, denn hier findet man wirklich Einsamkeit: den breiten, teils unberührt scheinenden Sandstrand, im Februar auch, durch mehr Wind als im Sommer, zum Surfen, also Wellenreiten, nutzbar. Für Leute, die gerne ihr Hotel direkt am Strand haben möchten, ist das hier nicht geeignet. Aber für Individualtouristen, die die Einsamkeit schätzen und denen es nichts ausmacht, sich mit Wassertaxi oder Fähre oder auf einer Bootstour zu Inseln mit breiten, nicht überlaufenen Sandstränden gebracht zu werden, ist das ideal.

Howold Heike

Über die Autorin: Heike Howold ist mobile Reiseverkäuferin beim TUI-Vertriebssystem Take Off

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