17. Januar 2023 | 16:35 Uhr
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TUI will Geld vom Staat schnell zurückzahlen

"Alles, was wir bekommen haben, werden wir zurückzahlen“, zitiert die Welt TUI-Chef Sebastian Ebel (Foto) unter Berufung aus einem Auftritt beim Club der Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Das Unternehmen hatte vom Bund Unterstützung über rund 4,3 Milliarden Euro erhalten.

Ebel Sebastian

TUI-Chef Sebsatian Ebel fände eine Konsolidierung im Reisemarkt gut, sagt er mit Blick auf Rewe und FTI

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Von den Hilfen, die TUI während der Corona-Krise erhalten hatte, sind laut Welt noch eine Kreditlinie von 2,1 Milliarden Euro der staatlichen Bankengruppe KfW sowie Optionsrechte über 59 Millionen Euro und Einlagen durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF über 420 Millionen Euro offen.

Im nächsten Schritt wolle TUI die Kreditlinie der KfW verringern und ersetzen, wird der TUI-Chef zitiert. Das vordringliche Ziel sei es, dass TUI "komplett unabhängig" werde. Wenn die Hauptversammlung der Aktionäre am 14. Februar der vom Vorstand vorgeschlagenen Kapitalerhöhung zustimme, könne dies in Angriff genommen werden.

Was wären Voraussetzungen für einen Schuldenschnitt?

Ebels Aussagen dürften auch mit Blick auf die jüngst kolportierten Gespräche zwischen Rewe und dem Hauptgesellschafter der FTI Group, Naguib Sawiris, zu einem Kauf von FTI durch den Handels- und Touristikkonzern mit Interesse zur Kenntnis genommen werden. Dem Vernehmen nach hat Rewe-Chef Lionel Souque die Erfolgsaussichten für einen Kauf davon abhängig gemacht, dass FTI ein Teil der Verschuldung beim Staat erlassen würde. 

Ein solcher Schuldenschnitt wäre, wenn überhaupt, nur unter der Voraussetzung vermittelbar, dass FTI ohne ihn und ohne einen Zusammenschluss mit DER Touristik keine Chance hätte. Und selbst dann wäre die Sorge des Bundes vermutlich groß, dass ein Erlass oder ein Teilerlass der Verbindlichkeiten, der auf die Steuerzahler zurückfiele, weitere Bezieher von KfW- und WSF-Hilfen auf den Plan rufen würde, die eine Gleichbehandlung fordern würden – wie zum Beispiel TUI.

Position der Stärke

Die Statements des TUI-Chefs dürften indes nicht so zu werten sein, dass TUI im Fall eines FTI-Schuldenschnitts diesbezüglich nicht aktiv würde. Sondern eher als Zeichen der Stärke in einer Situation, in der sein Konzern ohnehin gerade Rückenwind erfährt. Der Aktienkurs seines Unternehmens ist seit dem Jahresbeginn von 1,59 Euro auf aktuell 2,05 Euro gestiegen. Allein an dem Tag, an dem die Verhandlungsspekulationen publik wurden, legte er um knapp acht Prozent zu. Daher kann Ebel dem Treiben einigermaßen entspannt zuschauen. "Konsolidierung wäre für alle Marktteilnehmer gut", zitiert ihn die FVW. Sein Konzern werde aber aus eigener Kraft wachsen.

Christian Schmicke

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