2. Dezember 2021 | 13:30 Uhr
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Studie sagt sehr langsame Erholung bei Reisen voraus

Die Strategieberatung Roland Berger geht davon aus, dass sich die Nachfrage nach touristischen Reisen in Europa ab 2025/26 stabilisiert, während dies bei Geschäftsreisen nicht vor 2030 geschieht. Derzeit plane die Kundschaft, geschäftlich wie privat, etwa 20 Prozent weniger Reisen zu unternehmen.

flughafen passagiere symbol foto iStock 06photo

Die Berater von Roland Berger rechnen in den nächsten Jahren mit deutlich weniger Reisen

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In den kommenden Jahren sei zwar mit einer Erholung zu rechnen, die in China und den USA 2022 einsetze, heißt es auf der Basis einer Verbraucherumfrage mit 7.000 Interviews in China, den USA und Europa. Für Europa werde allerdings erwartet, dass sich die Nachfrage nach Reisen über längere Distanzen bis 2025/2026 stabilisiere; bei Geschäftsreisen nicht vor 2030.

"Die Nachfrage nach Langstreckenreisen verläuft zwar in manchen Regionen und Sektoren etwas langsamer, insgesamt aber wird sie schon in den kommenden Jahren wieder das Vorkrisenniveau erreichen", erklärt Jan-Philipp Hasenberg, Partner bei Roland Berger. "Die Nachfrage wird jedoch anders aussehen. Zugfahren genießt mehr Beliebtheit bei den Verbrauchern, die auch bei Flugreisen mehr auf die Umwelt achten und Geschäftsreisende werden weniger häufig, aber dafür länger unterwegs sein."

Vorerst weniger Reisen in allen Segmenten

Die Umfrage mache deutlich, dass nach Aufhebung sämtlicher covid-bedingter Restriktionen in der Zukunft mit zwei signifikanten Veränderungen zu rechnen sei: Zum einen gingen die Befragten davon aus, dass sie künftig insgesamt – privat wie geschäftlich – rund 20 Prozent weniger Reisen unternähmen. Zum anderen werde die Nachfrage insbesondere nach Geschäftsreisen mit minus 24 Prozent in Europa und den USA sowie minus 21 Prozent in China deutlich unter den Vor-Corona-Werten liegen.

Bei Geschäftsreisenden habe der Umstieg auf virtuelle Meetings zu einer sinkenden Reisebereitschaft geführt. Besonders ausgeprägt sei dies in Europa (44%) und den USA (40%). In China blieben hingegen Vorschriften und Gesetze (45%) der wichtigste Einflussfaktor für Geschäftsreisen, dicht gefolgt von Kostenüberlegungen (43%).

Umweltdebatte bestimmt Verbraucherverhalten

Das zunehmende Nachhaltigkeitsbewusstsein der Verbraucher habe bereits dazu geführt, dass die Industrie und Regierungen gleichermaßen die Senkung der CO2-Emissionen vorantrieben, so die Unternehmensberater weiter. Die Megatrends grüne Mobilität und Nachhaltigkeit wirkten sich künftig sowohl auf die private als auch die geschäftliche Reisetätigkeit aus. Der dritte große Trend, die Entwicklung neuer Mobilitätsformen, habe auf kurze Sicht noch keine Folgen für die Reisebranche. Technologische Innovationen wie autonome Fahrzeuge oder Flugtaxen würden kaum vor 2030 in größerem Umfang auf den Markt kommen.

"Die Branchenakteure müssen neue Kundensegmente in den Blick nehmen, ihre Geschäftsmodelle überdenken und Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie machen", folgert Hasenberg. "Verschiedene Kundensegmente werden sich unterschiedlich schnell erholen. Die Entwicklung segmentspezifischer Produkte kann sich daher lohnen - sowohl finanziell als auch mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit."

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