18. Juli 2019 | 07:00 Uhr
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Wie Invia-Chef Raoul Ab-in-den-Urlaub in die Spur bringt

Neue Leute, neue Technik, neue Organisation: Als die Invia Group 2017 die Reiseportale der insolventen Unister-Gruppe übernahm, lag das Geschäft am Boden. Um zurück ins Business zu gelangen, krempelte der neue Besitzer das Unternehmen komplett um und investierte massiv in Technik. Der Kampf um die Gunst der Kunden sei in den vergangenen Jahren noch intensiver geworden, weiß CEO Boris Raoul.

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Malta-Fans aufgepasst: Themenwoche MALTA in Counter vor9

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Der ehemalige FTI- und Unister-Manager, der seit knapp zwei Jahren CEO der Reisesparte der Invia Group ist, gab beim Travel Technology Kongress des Spezialisten für touristische Web-Anwendungen CFM Media vergangene Woche Einblick in die Veränderungen, derer es bedurfte, um das Portal, das lange unumstrittener Marktführer in Deutschland war, nach der Unister-Pleite und dem Unfalltod des Gründers Thomas Wagner wieder flottzumachen.

Zu den ersten Schritten zählte bekanntlich der Aufbau einer neuen Führungsspitze. Sascha Meißner, zuvor Produktchef beim Online-Optiker Mister Spex, wurde Chief Product Officer bei dem Betreiber von ab-in-den-urlaub.de. Pascal Schuster stieg unternehmensintern zum Chief Operating Officer auf, Andreas Berg kam als Chief Marketing Officer und der IT-Experte Pete Lindow wurde neuer Chief Technology Officer. Zugleich sei es darum gegangen, aus einem stark auf den früheren Firmemchef und Unister-Gründer Wagner zugeschnittenen Betrieb ein Unternehmen zu machen, in dem mehr Verantwortung und Entscheidungskompetenz an die unteren Ebenen übertragen und der Informationsfluss zwischen den Abteilungen verbessert werde, berichtet Raoul.

Nach dem sogenannten Microservices-Ansatz, bei dem komplexe Anwendungssoftware aus einer Vielzahl unabhängiger Komponenten zusammengesetzt wird, die voneinander unabhängig funktionieren und über Programmierschnittstellen miteinander kommunizieren, wurde die IT-Architektur umgebaut. Seit September 2018 arbeitet ab-in-den-urlauub.de mit der Player-Hub-Technologie von Peakwork. Parallel dazu baute das Unternehmen crossfunktionale Teams auf, in denen sich das Spezialistenwissen der einzelnen Akteure ergänzen und so die Innovationskraft gesteigert werden sollte.

Kundengewinnung wird teurer

Zugleich seien die Herausforderungen für die Portale gewachsen, unterstreicht Raoul. Sei es in der Anfangsphase noch möglich gewesen, für 20 bis 30 Euro einen Neukunden zu generieren, so sei die Akquise mittlerweile um ein Vielfaches teurer. Nicht zuletzt deshalb bestimmen die berühmt-berüchtigten Gutscheinaktionen mit bis zu 200 Euro Rabatt das Bild. "Wir nutzen sie, weil sie funktionieren", sagt Raoul dazu nüchtern. Neben der Neukundenakquise gehe es aber auch immer mehr darum, den vorhandenen Kundenstamm bei der Stange zu halten. Darin fließe mittlerweile ein großer Teil des Marketingbudgets.

Komplexer sei die Portalwelt auch deshalb geworden, weil die Darstellung der Website für Inspiration, Suche und Buchung nicht mehr nur für Desktops und mobile Endgeräte optimiert werden, sondern zugleich für Smartphones älterer und jüngerer Generationen. Nicht jeder besitze schließlich ein iPhone X, bemerkt Raoul. Und wer mit einem älteren Modell beim Seitenaufbau oder bei der Darstellung Probleme habe, wandere schnell ab. In der Regel wechselten die Kunden bis zur Buchung mehrfach das Endgerät. Daher sei die Optimierung von Such- und Buchungsfunktionen für ein möglichst breites Spektrum von Endgeräten und Browsern ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Christian Schmicke   

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