20. Januar 2020 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Umfrage: Sollen Reisebüros im Gutscheinpoker mitmischen?

Zum Jahresbeginn machte Reisebüroinhaber Werner Salheiser mit der Ankündigung Furore, an einzelnen Tagen sämtliche Gutscheine für Reisen, die im Umlauf sind, für Buchungen anzunehmen, wenn die Kunden ohne Beratung buchen. Nun verschiebt er das Projekt und will zunächst am Konzept feilen. Counter vor9 möchte von Ihnen wissen: Halten Sie den "Gutscheintag" für eine gute Idee"? Zur Umfrage. Zum Hintergrund der Aktion: Counter vor9

Icon Trend

Kurz nach dem Jahreswechsel hatte der Inhaber des Reisebüros "Ihre Reiseagentur" aus Kriftel angekündigt, dass er an einem Aktionstag sämtliche Gutscheine der Online-Konkurrenz für Buchungen akzeptieren wolle. Im Gegenzug müssten die Kunden dafür akzeptieren, dass es keine Beratung gebe, kündigte er an.

Auf diese Weise wolle er Neukunden gewinnen, Stammkunden wiedergewinnen und mit der Kundschaft über Sinn und Unsinn von Gutscheinen ins Gespräch kommen. Zwei Veranstalter hätten bereits Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert und eine Reihe von Kollegen erwäge, sich der Aktion anzuschließen, sagte Reisebüroinhaber Salheiser der "FVW".

Nun machte der Reiseprofi einen Rückzieher, zumindest was den Termin betrifft. Der Aktionstag solle nicht, wie ursprünglich geplant, kurzfristig im Hauptbuchungsmonat Januar stattfinden, sondern erst im Laufe des Frühjahrs, erklärte er gegenüber "Touristik aktuell". Bis dahin wolle er weiter am Konzept des Aktionstags feilen und weitere Mitstreiter suchen, denn allein ergebe die Aktion keinen Sinn.

Für Reisebüros waren die Gutscheinaktionen von Check24 und anderen Portalen im vergangenen Jahr ein großer Aufreger. Kunden erhielten darüber nach der Buchung bis zu 200 Euro zurück. In diesem Jahr rollt die Gutscheinwelle weiter. Allein Check24 habe eine siebenstellige Zahl an Gutscheinen an Bestandskunden geschickt, bestätigte der Reisechef des Portals, Dominik Faber, gegenüber der "FVW".

Die Gutscheinsummen seien in diesem Jahr mit bis zu 300 Euro noch höher, heißt es in dem Bericht. Allerdings seien auch die Reisepreise, ab denen eine bestimmte Summe ausgezahlt werde, in vielen Fällen angestiegen. Für den stationären Vertrieb bleiben die Rückvergütungsaktionen der Online-Portale damit ein Ärgernis, das weiterhin die Frage aufwirft: Mitmachen oder ignorieren?

Anzeige Reise vor9