30. Juli 2021 | 14:28 Uhr
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Mehrheit der Touristiker glaubt an neue Stornoregeln

Gut 60 Prozent der Touristiker gehen davon aus, dass Reisewarnungen künftig nicht mehr automatisch ein Recht auf kostenlose Stornierungen nach sich ziehen. Das geht aus einer Umfrage von Reise vor9 hervor, an der sich rund 600 Reiseprofis beteiligten.

Stornierung

Die Beziehung zwischen Reisewarnung und Stornoregeln wird wohl vor Gericht geklärt

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Eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer hält es für sehr oder überwiegend wahrscheinlich, dass sich die bisher übliche Praxis, Kunden nach einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes immer kostenlose Stornierungen anzubieten, im Zuge der Corona-Pandemie ändert. In Kommentaren machen viele geltend, dass sich die Aussagekraft von Reisewarnungen verändert habe. Während früher in der Regel Naturkatastrophen, Terroranschläge oder innere Unruhen in den betroffenen Reisezielen die Ursache gewesen seien, gehe es heute um eine Gefährdung, der die Kunden mit Hilfe von Impfungen entgehen könnten, lautet ein Argument.

Außerdem sei die Entwicklung der Infektionszahlen, die zum Maßstab für die Einstufung durch das Robert-Koch-Institut und das Auswärtige Amt gemacht wird, nach 18 Monaten Pandemie und angesichts vielfältiger Informationsmöglichkeiten keinesfalls mehr unvorhersehbar, urteilen Umfrageteilnehmer. So habe sich etwa die Einstufung Spaniens als Corona-Hochinzidenzgebiet wochenlang angebahnt. Wer zum Beispiel einen der Flex-Tarife der Veranstalter gebucht habe, und möglichen Quarantänepflichten entgehen wollte, habe rechtzeitig absagen können.

Veranstalter in Sachen Neuregelung skeptischer als Reisebüros

Interessanterweise glaubt ein höherer Anteil der befragten Reisebüroprofis, dass sich das Verhältnis zwischen Stornoregeln und Reisewarnungen verändern wird, als dies unter den befragten Mitarbeitern von Veranstaltern der Fall ist. So hält etwa die Hälfte der Vertreter von Veranstaltern eine Änderung für wahrscheinlich. Unter den Reisebürochefs und -mitarbeitern glauben dies zwei Drittel.

Unter Juristen ist die Frage, ob Reisewarnungen in jedem Fall ein Recht auf kostenlose Stornierungen bedingen, umstritten; Reise vor9 hat darüber bereits berichtet. Nachdem Alltours, aber auch andere Reiseveranstalter und Reedereien im Fall von Spanien kein Recht auf kostenlose Stornierungen einräumen, gilt aber als sicher, dass Kunden versuchen werden, sich ihr Geld vor Gericht zu erstreiten. Einen höchstinstanzlichen Richterspruch zu dem Thema gibt es bislang nicht.

Christian Schmicke

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