11. September 2020 | 07:00 Uhr
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Nabu wirft Kreuzfahrtreedereien fehlende Klimastrategie vor

Kaum eine Kreuzfahrtreederei habe derzeit eine konkrete Strategie, um den konsequenten Umbau der Flotte in Richtung emissionsfreiem Betrieb voranzutreiben, beklagt der Naturschutzbund Deutschland, kurz Nabu. Am besten schneiden noch Ponant, Aida und MSC ab.

Kreuzfahrtschiffe Hafen Bahamas Nassau Foto iStock photosvit.jpg

Die Kreuzfahrtindustrie sollte die Corona-Zwangspause für eine Klimastrategie nutzen, so der Nabu

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Für sein jährliches Kreuzfahrt-Ranking bewertete der Nabu diesmal nicht einzelne Schiffe, sondern Reedereien. Die Fragen lauteten: Gibt es eine Klimastrategie? Welche Technik, welche Maßnahmen werden ergriffen, damit die Schifffahrt emissionsfrei wird? Wird Schweröl noch genutzt? Wie sieht es mit Landstrom, Stickoxidkatalysatoren und Rußpartikelfiltern aus?

Das Ergebnis einer Befragung der 18 größten Kreuzfahrtanbieter auf dem europäischen Markt ist, wie eigentlich jedes Jahr, eher ernüchternd. Allenfalls einzelne Unternehmen, wie Ponant, Aida und MSC hätten mit der Entwicklung entsprechender umweltschonender Antriebe bereits begonnen und teilweise sogar in Pilotprojekten zum Einsatz gebracht, so das Fazit. Auch prominente Anbieter aus Deutschland wie TUI Cruises oder Hapag-Lloyd Cruises stellten sich noch nicht der Herausforderung des Klimaschutzes. Zusammen mit dem norwegischen Anbieter Hurtigruten schnitten sie mit ihren mit vergleichsweise kleinen Schritten beim Klimaschutz deutlich besser ab als der Branchenschnitt, räumt der Nabu ein.

"Nur ein Lippenbekenntnis"

Klimaschutz in der Kreuzschifffahrt scheine „derzeit vor allem ein Lippenbekenntnis zu sein“, klagen die Umweltlobbyisten. Neun von fünfzehn Anbietern würden sich zwar auf Nachfrage zu den Pariser Klimazielen bekennen, hätten aber keine nachvollziehbare Strategie, wie die Ziele erreicht werden könnten. Übergeordnetes Ziel muss es aus der Sicht des Nabu sein, bis 2050 meine emissionsfreie Schifffahrt zu erreichen. Die Innovationsfähigkeit der Urlaubsbranche könnte dabei "zum Impuls- und Taktgeber der gesamten Hochseeschifffahrt" werden, hofft die Organisation.

Mit Blick auf die durch das Corona-Virus bedingte Krise der Branche befürchten die Umweltschützer, dass bereits in Aussicht gestellten Investitionen in den Klimaschutz zurückgestellt werden könnten und fordert, die bislang erfolgsverwöhnte Branche sollte die Zwangspause nutzen, um sich „ernsthaft mit der Frage zu beschäftigen, unter welchen Vorzeichen die Kreuzfahrt eine Zukunft haben kann“.

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