5. August 2020 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Jeden Tag über 10.000 Heimkehrer aus Corona-Risikogebieten

Wer fliegt schon in ein Risikogebiet? Mehr als man glaubt, zeigt eine Nachfrage von Reise vor9 bei deutschen Airports. Allein die fünf größten deutschen Flughäfen kommen derzeit täglich auf über 10.000 Rückkehrer aus Regionen, die das Robert-Koch-Instituts als Corona-Risikogebiete einstuft. Sie alle sind eigentlich zur Quarantäne und bald zum Testen verpflichtet.

Flughafen Berlin Schönefeld Corona Testzentrum Foto Flughafen Berlin-Brandenburg.jpg

Testzentrum in Berlin-Schönefeld: Jeden Tag 2.000 Rückkehrer aus Risikogebieten.

Anzeige
Texas

Malta-Fans aufgepasst: Themenwoche MALTA in Counter vor9

Ein Urlaub nach Malta ist viel mehr als Sonne und Meer. Historische Schauplätze, kleine Dörfer, eine mediterrane Küche mit einem Hauch von Orient und wunderschöne Buchten. Viele nützliche Reisetipps rund um Malta haben wir in unserer Themenwoche in Counter vor9 für Sie zusammengestellt. Jetzt beim Gewinnspiel mitmachen und eine Reise nach Malta gewinnen!

Berlin zählt zurzeit die meisten Rückkehrer aus Risikogebieten. Jeden Tag landen in Tegel rund 2.000 Passagiere aus Regionen mit hohen Corona-Fallzahlen, in Schönefeld sind es noch einmal so viele, so eine Flughafensprecherin gegenüber Reise vor9. Mit der Ausweisung von Nordspanien als Risikogebiet dürften es noch mehr werden. Die meisten Risiko-Passagiere kommen jedoch aus der Türkei.

Deutschlands größter Airport in Frankfurt schätzt die Zahl der Passagiere, die direkt aus Risikogebieten einfliegen, aktuell auf rund 16.000 pro Woche. In Hamburg geht man von 1.100 bis 1.500 pro Tag aus, in Düsseldorf von gut 2.000. München schätzt die Zahl der Rückkehrer aus Risikogebieten auf 1.000 pro Tag. In Summe bedeutet das allein für die fünf größten Flughäfen in Deutschland täglich mehr als 10.000 Passagiere aus Risikogebieten.

Alle diese Rückkehrer sind nach gültigem Recht für 14 Tage zur häuslichen Quarantäne verpflichtet, wenn sie keinen negativen Corona-Test vorweisen können. Und sie müssen sich sofort bei ihrem zuständigen Gesundheitsamt melden. Dass dies tatsächlich passiert, daran gibt es große Zweifel.

Diese Woche nun will Gesundheitsminister Jens Spahn den Corona-Test für Rückkehrer aus Risikogebieten zur Pflicht machen. Wann genau, ist noch unklar. Die Kosten für die Tests sollen die Krankenkassen bezahlen. Auch Rückkehrer aus anderen Reisezielen können sich freiwillig testen lassen.

Dazu werden an den Flughäfen Testzentren eingerichtet und ausgebaut. In Düsseldorf werden die Abstriche im nicht-öffentlichen Ankunftsbereich nahe der Gepäckbänder vorgenommen. Viermal täglich werden sie ans Labor übermittelt. Das Ergebnis können die Passagiere nach drei Tagen online abrufen. Am Samstag haben sich 800 Rückkehrer testen lassen, am Sonntag 900. Das seien etwa 40 Prozent der Einreisenden aus Risikogebieten gewesen. Tendenz steigend.

Am Hamburger Flughafen wurde am Samstag ein neues Testzentrum in Betrieb genommen, das in der Spitze bis zu 2.000 Rückkehrer pro Tag testen kann. In Berlin werden gerade in Tegel und Schönefeld jeweils 1.400 Quadratmeter im Terminal als Testzentren eingerichtet, die dann von der Charité betrieben werden. In Tegel wird allerdings schon seit Mittwoch getestet. Bis zum Wochenende hatten 2.300 Berliner Abstriche nehmen lassen.

Die Trefferquote der Corona-Tests an den Flughäfen ist recht hoch. In Berlin lag sie bei einem Prozent. An den Airports in Nordrhein-Westfalen laut Medienberichten sogar bei zweieinhalb Prozent. Hochgerechnet bedeutet dies jeden Tag weit über 100 Corona-Infektionen, die Rückkehrer von ihren Reisen in Risikogebiete mitbringen.

Kennen Sie schon den täglichen Podcast von Reise vor9? Alles Wichtige für Reiseprofis in drei Minuten. Einfach mal reinhören:

Sie haben der Darstellung dieses Inhalts nicht zugestimmt. Mit Ihrer Erlaubnis wird der Inhalt angezeigt. Dann werden bestimmte Daten an eine dritte Partei übermittelt.

Zeige Podigee-Inhalte Podigee-Inhalte ausblenden
Anzeige Reise vor9