Last-Minute-Trips von L’tur bald auch
Die Last-Minute-Reisen von L’tur gibt es bald nicht nur in den eigenen Shops und Tui-Filialen. Der Reiseveranstalter aus Baden-Baden will sein Vertriebsnetz erweitern und sucht Agenturen außerhalb des Tui-Konzerns. Die Provision ist allerdings mickrig.
„Wir freuen uns sehr, über die enorme Nachfrage aus dem stationären Vertrieb nach unseren neuen, geschärften Produkten“, sagt L’tur-Chef Benjamin Jacobi. „Jetzt haben wir interne Strukturen geschaffen, um mit weiteren Reisebüros und Reisebüroallianzen Agenturverträge und Kooperationen eingehen zu können.“ Erste Gespräche habe man bereits geführt. Ab Anfang Oktober können Reisebüros Agenturverträge auch auf ltur.com herunterladen und einreichen.
ASR mit Forderung am Ziel
Mit der Öffnung zum Fremdvertrieb kommt Tui der Forderung des Branchenverbands ASR nach, der im bisherigen Ausschluss einen Wettbewerbsverstoß sah und die Kartellbehörden auf den Plan rief. Um seine Position zu untermauern, hatte der ASR im Frühjahr seine Mitglieder aufgerufen, Belege für die drastischen Preisunterschiede zwischen Tui und L’tur einzureichen. Jetzt ist der Verband am Ziel.
Nur fünf Prozent Provision
Allerdings dürfte die Vergütung nicht im Sinne des ASR sein. Es gibt zwar keinen Mindestumsatz, dafür aber auch nur mickrige Provision von fünf Prozent. Ob sich bei den niedrigen Reisepreisen von L’tur der Verkauf für Reisebüros überhaupt rechnet, scheint fraglich. Auch, wenn wenn die Agenturen ab 10.000 Euro Umsatz im Discount-Geschäft zusätzliche Vermarktungszuschüsse erhalten.
L’tur ist Erfinder der Last-Minute-Reise und heute europäischer Marktführer in diesem Segment. Die Reisen werden bisher nur das Internet, ein eigenes Callcenter,140 L’tur-Shops und Tui-Filialen verkauft.
Thomas Hartung